Die Auflösung der Elemente und der Persönlichkeit im Sterben![]() Veetman spricht über den Sterbeprozess, die Auflösung der Elemente und der Persönlichkeit im Sterben, und die körperlichen, seelischen und spirituellen Vorgänge im Übergang des Todes. Die Bedeutung eines bewussten Sterbens. Der Moment des Todes ist die größte Gelegenheit im Leben zum spirituellen Erwachen, der Erkenntnis unserer wahren Natur, das Ungeborene und Unsterbliche.
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Veetman spricht über unsere bewusste Vorbereitung auf ein angstfreies bewusstes Sterben in Dankbarkeit und Hingabe.Warum haben wir Angst vor dem Tod?
"Warum klammern wir uns an das Leben und warum fürchten wir den Tod? Du hast vielleicht nicht darüber nachgedacht. Der Grund, warum wir uns so sehr an das Leben klammern und warum wir uns vor dem Tod fürchten, ist einfach unerklärlich. Wir klammern uns so sehr an das Leben, weil wir nicht wissen, wie wir leben sollen. Wir klammern uns so sehr an das Leben, weil wir in Wirklichkeit nicht leben. Und die Zeit vergeht, und der Tod kommt immer näher und näher. Und wir haben Angst, dass der Tod näher kommt und wir noch nicht gelebt haben. "Das ist die Angst: Der Tod kommt, und wir haben noch nicht gelebt. Wir bereiten uns nur darauf vor, zu leben. Nichts in uns ist bereit, das Leben ist noch nicht geschehen. Wir haben die Ekstase, die das Leben ist, nicht gekannt; wir haben die Glückseligkeit, die das Leben ist, nicht gekannt; wir haben nichts davon erfahren. Wir haben nur ein- und ausgeatmet. Wir haben einfach nur existiert. Das Leben war nur eine Hoffnung, und der Tod kommt näher. Und wenn das Leben noch nicht geschehen ist und der Tod noch nicht eingetreten ist, dann werden wir natürlich Angst haben, weil wir nicht sterben wollen. "Nur die Menschen, die gelebt haben, wirklich gelebt haben, sind bereit, aufnahmebereit, empfänglich, dankbar für den Tod. Dann ist der Tod nicht der Feind. Dann wird der Tod zur Erfüllung." ~ Osho Der Unterschied zwischen Empathie und MitgefühlEmpathie ist nicht Mitgefühl Matthieu Ricard, ein Mönch in der tibetisch-buddhistischen Tradition, der jahrzehntelang im Himalaya Meditation praktiziert hat, hat gemeinsam mit Wissenschaftlern Experimente durchgeführt, bei denen die Wirkung der Meditationspraxis auf Geist und Körper erforscht wurde. Vor allem ein Experiment demonstriert eindrucksvoll, was emphatischer Stress ist, und welcher Unterschied zwischen Empathie und Mitgefühl besteht. Am Leipziger Max-Plank-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften legte sich Matthieu in einen Magnetresonanztomografen und bekam die Aufgabe, Mitgefühl zu erzeugen, während er an das Leiden von anderen dachte. Am Vorabend hatte er eine BBC-Dokumentation über ganz junge rumänische Waisenkinder gesehen und war zutiefst betroffen von deren unerträgliche Not. Sie bekamen zwar zu essen und wurden gewaschen, entwickelten sich jedoch nicht gut, weil sie wenig oder gar keine menschliche Zuwendung erhielten. Wie Mathieu erzählte, hatte der Mangel an Zuwendung bei den Kindern „schwere Symptome von Apathie und Anfälligkeit hervorgerufen. Viele wiegten sich stundenlang hin und her, und ihre Gesundheit war in einem derart schlechten Zustand, dass es im Waisenhaus regelmäßig zu Todesfällen kam. Selbst wenn sie nur gewaschen wurden, zuckten viele der Kinder vor Schmerz zusammen, und schon ein leichter Schlag konnte zu einem Arm- oder Beinbruch führen“. Während Matthieu im Tomographen lag, versetzte er sich in das Leiden dieser Kinder hinein, indem er sich ein lebendiges Bild von ihnen vor Augen rief und sich ich ihre fürchterliche Lage einfühlte, als wäre er einer von ihnen. Statt zu regulieren, wie er ihr Leiden erlebte, erlaubte er sich, ihren Schmerz und ihr Leiden so tief wie möglich zu empfinden. Es dauerte nicht lange, bis er sich überfordert und ausgelaugt fühlte. (Emphatischer Stress) Nach einer Stunde dieser intensiven Praxis wurde Matthieu vor die Wahl gestellt, entweder weiterhin Empathie zu erzeugen, oder zur Mitgefühlsmeditation überzugehen. „Ohne das kleinste Zögern“, berichtet er, „stimmte ich zu, die MRI-Aufnahme mit Mitgefühlsmeditation fortzusetzen, weil ich durch die emphatische Resonanz total erschöpft war.“ Mit der neuen Meditationstechnik konzentrierte Matthieu sich wieder auf das Dasein der Waisenkinder. In dieser Phase erzeugte er bewusst Gefühle von Liebe, Güte, Fürsorge und Altruismus, während er sich ihr extremes menschliches Leiden von Augen rief. Am Ende des Experiments beschrieb Matthieu seinen inneren Zustand während der Mitgefühlsmeditation als warm und positiv, gepaart mit dem starken Wunsch, etwas für diese Kinder zu tun. Das war ein deutlicher Gegensatz zu seiner vorherigen Erfahrung von Empathie, (oder vielmehr von emphatischem Stress), die ihn völlig erschöpft und entkräftet hatte. Auch an seinem Gehirn war der Unterschied deutlich erkennbar. Die MRI-Aufnahmen zeigten, dass die emphatische Erfahrung in neuronalen Netzwerken stattgefunden hatte, die mit Schmerz assoziiert waren. Die entsprechenden Areale sind für die emotionale (aber nicht für die sensorische) Komponente der Schmerzerfahrung zuständig, und zwar sowohl bei eigenen Schmerzen wie auch solchen, die wir bei anderen beobachten. Bei der Mitgefühlsmeditation hingegen waren Netzwerke aktiv, die mit positiven Emotionen, mütterlicher Liebe und Zugehörigkeitsgefühl verbunden sind. Das Forscherteam war verblüfft, dass zwischen Empathie und Mitgefühl offenbar so deutliche Unterschiede herrschten. Später berichtete Matthieu, während der Mitgefühlsmeditation sei er von Gefühlen der Liebe und Zärtlichkeit erfüllt gewesen, und anschließend habe er sich frisch und beseelt gefühlt: „Als ich zur Mitgefühlsmeditation überging, hat meine mentale Landschaft sich völlig verändert. Das Bild der leidenden Kinder war zwar genauso lebhaft wie zuvor, rief jedoch keinen Kummer mehr hervor. Stattdessen empfand ich eine natürliche, grenzenlose Liebe für die Kinder, und den Mut, auf sie zuzugehen und sie zu trösten. Außerdem war der Abstand zwischen mir und ihnen völlig verschwunden.“ Was Matthieu empfunden hat, ähnelt meinen eigenen Erfahrungen in der Begleitung von Menschen in Therapie, als auch mit Menschen, die im Sterbeprozess durch intensive körperliche und seelische Schmerzen gehen mussten. Ich wusste damals noch nichts von den neurologischen Unterschieden zwischen Empathie und Mitgefühl- aber mir war klar, dass ich von meiner Identifikation mit dem Qualen der Menschen in einen Zustand überwechseln musste, in dem ich verankert und voll Dankbarkeit für jene war, die diesen Menschen ermöglichen konnten, ihren Schmerz erheblich zu lindern. Wenn mir das gelang, durch viele Stunden der Mitgefühlsmeditation und innerer Stille, fühlte ich mich neu belebt von dem Mitgefühl, das in mir entstand. Die Wissenschaftler haben also schlüssige Beweise für einen neurobiologischen Unterschied zwischen Empathie und Mitgefühl gefunden. Mitgefühl in der spirituellen Sterbebegleitung Wie funktioniert eine Chemotherapie?Auch wenn für die meisten Menschen die Chemotherapie als DIE Krebstherapie schlechthin erscheint: Längst nicht alle Krebspatienten erhalten Zytostatika. Nach wie vor sind Operation und Bestrahlung rein zahlenmäßig im Vergleich die häufigeren Behandlungsformen. Die Anwendungsmöglichkeiten für Zytostatika haben sich jedoch sehr erweitert: Eine Chemotherapie kann heute auch dazu beitragen, einen Tumor so zu verkleinern, dass er überhaupt erst operabel wird. Seit rund 60 Jahren werden Zytostatika zur Chemotherapie bei Krebs eingesetzt. Vereinfacht übersetzt bedeutet der Begriff Zytostatikum "Zellstopper": Solche Substanzen hindern Zellen an der Teilung und bringen sie zum Absterben. Da dies sehr grundlegende Vorgänge sind, wirken fast alle Zellgifte nicht nur auf Krebszellen: Beeinträchtigt werden - in unterschiedlichem Umfang - alle sich schnell regenerierenden Gewebe. Typische Nebenwirkungen vieler Zytostatika sind daher vorübergehende Schädigungen der Blutzellbildung oder auch Haarausfall. Übelkeit und Erbrechen, von vielen Patienten sehr gefürchtet, lassen sich heute durch Begleitmedikamente weitgehend unterdrücken. Eigentlich bezieht sich der Begriff Chemotherapie auf jede Art von medikamentöser Behandlung, bei der Zellen zum Absterben gebracht oder am Wachstum gehindert werden sollen. Das können Krankheitserreger ebenso sein wie Krebszellen. Im weiteren Sinn gelten also auch Antibiotika als "Chemotherapie". Heute wird der Begriff allerdings fast ausschließlich für die Verkleinerung oder Zerstörung von Tumoren mit so genannten Zytostatika verwendet. Die umgangssprachlich auch als Zellgifte bezeichneten Substanzen beeinträchtigen Krebszellen grundlegend in ihrer Funktion: Weitere Teilungen werden gestoppt und die geschädigten Zellen vom Körper des Patienten abgebaut. Weiter zum Artikel in der Bibliothek Die Reise der Trauer ist mit Intelligenz ausgestattet und nicht darauf ausgerichtet, eine Lösung zu finden und einen Zustand der Unberührbarkeit zu erzeugen.Der Prozess der Trauer ist höchst individuell und lässt sich nie auf eine klinische oder philosophische Formel festlegen. Damit sich die Wunde öffnen und ihr Wesen offenbaren kann, müssen wir unseren eigenen Weg finden und uns für Unsicherheit, Verlust und Übergang sowie zur Auflösung des uns bekannten Lebens öffnen. Es sollte ohnehin nie so werden, wie wir dachten. Diese Realität ist kein Beweis für ein Versagen oder einen zu korrigierenden Fehler, sondern für die transformierende Aktivität von Mitgefühl und Gnade. Wie der Prozess aussieht und in welchem Zeitrahmen er sich entfaltet, ist eine Frage des eigenen einzigartigen Weges, des Schicksals und der Bestimmung. Es gibt vielleicht Landkarten, die von Mitreisenden zur Verfügung gestellt werden, Wegweiser in die unbeleuchteten Orte und dunkleren Korridore der Psyche, aber sie sind nicht immer nuanciert oder subtil genug für unsere individuellen Reisen. Nehmen wir die Weisheit mit offenem Geist und dankbarem Herzen auf, während wir uns gleichzeitig daran erinnern, dass die Landkarte nicht das Gelände ist, insbesondere in den Seelenbereichen. Wir müssen unsere Reise nicht an die eines anderen anpassen, und wenn wir dies versuchen, entehren wir in der Tat die radikale Einzigartigkeit des Weges für uns, den wir allein gehen müssen und der nicht immer wie der eines Anderen aussehen muss. Die Reise der Trauer ist mit Intelligenz ausgestattet und nicht darauf ausgerichtet, eine Lösung zu finden und einen Zustand der Unberührbarkeit zu erzeugen. Es gibt hier keine "Beherrschung", keine Experten und keine phantasievolle Reise zur Überwindung unserer Verwundbarkeit. Sie ist viel majestätischer als all das. Das Herz ist endlos, und die Trauer wird immer subtiler, wenn sie als Begleiter in die Tiefe auftaucht und Licht offenbart, das der nicht-trauernde Zustand niemals enthalten könnte. Es ist nicht so sehr ein Prozess, sondern ein nichtlinearer, sich entfaltender Partner... der sich nicht wie eine gerade Linie, sondern wie Spiralen und Kreise bewegt. Selbst wenn wir nicht mehr über das Gefühl eines persönlichen Verlustes trauern, wird vielleicht von uns verlangt, dass wir um die Vorfahren, um die, die noch kommen, und um die Erde trauern. Um die Sterne, die sich neu organisieren, und um den Tod und die Wiedergeburt eines kosmischen Traums. Trauern ist nicht nur persönlich, sondern auch kulturell, imaginär und archetypisch. Wenn sie uns bescheiden macht und reinigt, öffnet sie ein Portal in das Mysterium. Es gibt mehrere Ebenen der BARDO- Erfahrung.
- Das BARDO der Geburt. - Das BARDO des Träumens. - Das BARDO des Lebens. - Das BARDO des Sterbens. Hier geschehen die Auflösung der Elemente des grobstofflichen Körperals auch die Auflösung des individuellen Bewusstseins. - Das BARDO des Todes - Das BARDO der Entstehung/ Wiedergeburt. Es gibt eine Ebene des Daseins, die zwischen Tod und Wiedergeburt erfahren wird. Diese Lehren des BARDO sind nicht religiös im eigentlichen Sinn. Sie sind eine Wissenschaft des Bewusstseins und fordern uns heraus, unsere kritische Intelligenz auf unsere Erfahrungen anzuwenden. Durch das tiefe Verstehen und die Praxis des BARDO ist es möglich, die Verwirrung über den Tod zu durchdringen. Weiter zum vollständigen Artikel Bewusstsein legt nahe, dass ein Zweck darin besteht zu erlernen, wie man gut alt wird.Die äußeren Symptome des Alterns sind Schlüssel zu inneren Umwandlungen. Was ist das Leben außer dem Blickwinkel einer Vision? Ein Mensch wird gemessen nach dem Blickwinkel, mit dem er die Dinge betrachtet. - Ralph Waldo Emerson Unsere Vision des Alters ist beladen mit Schwierigkeiten und Paradoxa: Wir sprechen über den alternden Körper, aber die meisten unserer Zellen sind jünger als 7 Jahre. Und was könnte das Altern möglicherweise für unseren göttlichen Geist, ein unendliches Wesen, bedeuten? Was für eine Galaxis? Für einen Stern? Geradeso wie sich unsere Gesichter seit der Kindheit verändert haben, können wir uns vorstellen, wie sich das Angesicht der Erde im Laufe ihres Lebens verändert hat: Vulkane brechen aus, und Kontinente verschieben sich und stoßen aufeinander. Wir müssen uns daran erinnern, dass unsere Körper nicht unsere Identität bestimmen. Ein wirklich offenes Bewustsein lässt uns widersprüchliche Wahrheiten im Denken und in der Vorstellung festhalten – ohne den Versuch, ihre Unterschiede zu lösen –, bis etwas Neues und vielleicht Unerwartetes geboren wird. Es ist schwierig jene Spannung festzuhalten – zum Beispiel zwischen den Wahrheiten, dass wir alt werden und dass wir innerlich kein bisschen alt werden. Es bedarf einer radikalen Annahme dessen, was auf verschiedenen Ebenen zur gleichen Zeit wirklich und wahr ist – ohne Widerstreben oder Negieren oder den Versuch zu ändern, was so ist, und ohne das Denken darauf zu richten, sich Sorgen zu machen und an einer Lösung herumzukauen. Die Seele kann Paradoxa und gegensätzliche Wahrheiten umfassen, genauso wie das Universum vereinigende und abstoßende Kräfte umfasst. Tatsächlich besteht die Seele, wie das Universum, aufgrund gegensätzlicher und doch komplementärer Energien.“ Können wir in jenem Geist unbeirrt unsere weltliche Realität betrachten und auch an dem unendlichen Potenzial und den unendlichen Möglichkeiten festhalten? Das Denken schweift zu schnell ab, wenn wir jedoch bewusst leben, können wir das Paradox beider Realitäten gleichzeitig festhalten. Etwas im Innern erkennt die Wahrheit, dass wir nicht unsere Körper sind, aber auch dass wir sehr wohl unsere Körper sind. Der Schmerz berührt vielleicht nicht unsere unsterbliche Seele, aber der Mensch, der sich ich nennt, ist unmittelbar betroffen. Und wenn das Leben unseres Lebens unsere Seele nicht auf wichtige und überzeugende Arten berührt, warum sind wir dann hier? Vielleicht ist der Schmerz, der mit dem Zusammenbruch der körperlichen Vorgänge einhergeht, besonders gewaltig für uns, wenn wir altern, weil wir physisch von vielen dieser Veränderungen nicht genesen werden. Sie sind Zeichen, Mahnungen, dass wir in einer sterblichen Hülle verwurzelt sind, und je mehr wir uns mit ihr identifizieren, umso mehr Schmerz werden wir erfahren. Tatsächlich habe ich über viele Jahre geleugnet, einen Körper zu haben. Ich werde ihn kleiden, füttern, bewegen – aber oft nur beruhend auf der Idee , was er braucht, statt darauf zu hören , was er braucht. Man sagt, dass die Trennung von Körper und Denken nur eine Trennung vom Standpunkt des Denkens aus ist, weil der Körper keine Zweifel über Einheit hat. Was geschieht, wenn du dir einen Horrorfilm anschaust: beobachte, wie schnell dein Körper mit der Tätigkeit des Denkens gleichzieht. Das Gleiche trifft auf das Herz zu: Die einzige Trennung zwischen Herz und Denken liegt im Denken, nicht im Herzen. Und eine Sache, auf die wir zählen können, ist, dass mit dem Altern das Denken langsamer wird. Was wir über den Körper denken: wir sind unsere Körper, aber unsere Körper sind nicht wir. Wir sind mehr als runzlige Säcke von Wehwechen und Schmerzen. Wir sind essenziell unsterbliche Wesen mit einem wunderbaren Träger, der unzählige evolvierende Leben beherbergt. Mächtige Energien und Kräfte strömen unentwegt durch uns. Die äußeren Symptome des Alterns sind Schlüssel zu inneren Umwandlungen. Anstatt all die Themen um den Lebensabend zu fürchten – sich Sorgen machen, dass man abhängig wird oder Schwierigkeiten hat mit dem letzten Willen; Angst vor dem Verlust geliebter Menschen oder vor dem Alleinsein – können wir uns daran erinnern, unsere Imaginationen zu aktivieren, um all das anders zu sehen. Was ist überhaupt der Sinn des Lebens? Bewusstsein legt nahe, dass ein Zweck darin besteht zu erlernen, wie man gut alt wird. Der Trick ist dann, unsere Identifizierung mit dem Körper fallen zu lassen und uns mehr mit dem wachen Geist zu identifizieren – denn während der Körper schwächer wird, werden wir spirituell stärker, wenn wir unsere Aufmerksamkeit und Intention darauf richten. Unsere Kultur drängt uns natürlich zu dem Versuch, jung zu bleiben, aber „wenn wir uns gegen das Altern stellen, stellen wir uns gegen das Leben, denn das Altern ist dem Leben inhärent. Leiden entsteht, wenn wir das, was real ist, verdrängen. Viele von uns fürchten sich vor dem Altwerden; … Wir genesen, wenn wir uns den Veränderungen im Leben öffnen und das zulassen, was real ist, um natürlich zu evolvieren“. Bestseller wie Deepak Chopras … Ageless Body, Timeless Mind … mögen ihren Lesern wunderbare Ideen bieten, aber ihr inhärentes Versprechen der Verjüngung enthält auch ein Leugnen des Alterns. Schließlich geht es doch bei dem Unternehmen des bewussten Alterns um die Entwicklung und den Erhalt der Integrität. Diese Reise beinhaltet eine Erleuchtung des Denkens, und nicht den listigen Gedanken, dass es Abkürzungen zur Erleuchtung gibt. Das betrifft die Entwicklung spiritueller Reserven, um das Altern anzunehmen, nicht um es zu leugnen. Bewusstes Altern ist weder schnell noch leicht. Es erfordert, dass wir immer wieder auf unsere Intention zurückkommen, wach zu sein, während wir alt werden. Es erfordert, dass wir mitleidsvolles Zuhören praktizieren und die Welt von einem langfristigen Standpunkt aus betrachten, der unsere rein persönlichen Wünsche und Ängste übersteigt. Nach Jahren dieser Art des Übens beginnen wir vielleicht zu erkennen, was uns tatsächlich helfen wird. Diese Botschaft lässt sich vielleicht in einer auf rasche Lösungen fixierten Kultur nicht leicht verkaufen. Ich habe von vielen Menschen gehört, dass sie keine Angst vor dem Sterben haben. Ich frage mich allerdings, wie viel Angst sie davor haben, senil zu werden. Von Freunden habe ich gehört, sie würden lieber sterben als die langsame Zerstörung durch Alzheimer durchleben zu müssen. Aber vielleicht ist das nur so, wie wir auf dieser Seite des Scheidewegs empfinden. Einer Studie gemäß sind die Menschen allgemein schlechte Propheten in Bezug darauf, wie sie auf Ereignisse reagieren werden, besonders auf traurige oder negative. Was wir nicht in Betracht ziehen ist, dass das Durchleben des Ereignisses uns verwandelt; wir sind nicht länger derselbe Mensch. Die Erfahrungen fordern unsere Ideen heraus und ordnen unsere Prioritäten neu. Vielleicht ist der Verfall nur eine Art des Loslassens, des Freiwerdens von Glaubensvorstellungen über uns selbst und darüber, was wir für wahr halten. Ein Hauptthema des spirituellen Klassikers Bhagavad Gita ist die Wichtigkeit zu lernen, nicht an den Früchten unserer Arbeit zu haften, dass wir uns selbst leer machen. Die Natur hilft uns gütig, wenn wir alt werden, denn wenn unser Denkvermögen und unsere Erinnerungen schwächer werden, wird es ein wenig leichter, die Bilder, die wir über uns selbst hatten, loszulassen. Wenn wir zurückblicken auf die turbulente Leidenschaften und Wünsche der jüngeren Jahre, können wir uns ein wenig darüber freuen, dass wir von diesen Stürmen nicht mehr so leicht erfasst werden. Wenn das Gehör nachlässt und die Geschmacksknospen uns im Stich lassen, können wir ihnen Glück wünschen, dass wir sie los sind. Wir verpassen eine Gelegenheit zur Verwandlung, wenn wir uns fest daran klammern, wer wir waren – außerdem waren wir niemals wirklich, wer wir eigentlich zu sein glaubten, also woran klammern wir uns? Bewusstes Altern ist essenziell eine spirituelle Übung, und bei der spirituellen Übung geht es darum, jenen Teil von uns, der still und essenziell zeitlos ist, zu finden und dort zu verweilen. „Gehe über die Zeit hinaus, finde jenen Teil, der jenseits der Zeit liegt, zeitlos ist, – du kannst ihn nicht sehen, du kannst ihn nicht riechen, du kannst ihn nicht hören, du kannst nicht einmal darüber nachdenken, und doch ist er. Du kannst es nur sein. Du kannst es nicht kennen, weil das aktive Denkvermögen die Objekte kennt, und Objekte sind in der Zeit. Es ist vergleichbar, eine Taschenlampe zu besitzen, deren Licht man auf eine Erinnerung lenkt, auf eine Ebene, auf eine Empfindung, ein Gefühl, aber wann scheint die Taschenlampe auf uns selbst? Die Taschenlampe ist jener Teil von uns, den wir Bewusstsein nennen könnten. Es hat keine Zeit, keinen Raum, es stirbt nicht, es wurde nicht geboren, es geht nirgendwohin. Wir neigen dazu, so fasziniert von dem Bewusstsein über Dinge zu sein, dass wir vergessen, uns über das Bewusstsein an sich bewusst zu sein. Bei der spirituellen Reise geht es darum, tiefer und tiefer zu gehen und das zu finden, was sich nicht verändert. Mitten in der Veränderung sind wir noch immer im Unveränderlichen verwurzelt.“ Sinn und Bedeutung zu finden heilt unseren SchmerzTod durch Suizid Bedeutung zu finden in jeder Erfahrung heilt unser Leiden Suizid ist kein Schandfleck auf jemandes Namen; es ist eine Tragödie. Niemals sind die Qualen der Selbstbeschuldigung akuter, oder die Gedanken quälender als in den Nachwirkungen eines Todes durch Suizid. Wir sprechen nicht viel über Suizid, wenn es etwas ist, das uns selbst betroffen hat. Zu schmerzhaft, zu tabu, zu überladen mit unerlösten Gefühlen. Wenn wir darüber sprechen, ist es meistens nicht im Kontext unseres eigenen Lebens, sondern über etwas, das wir gelesen oder im Theater oder TV gesehen haben. Diese sind dann hauptsächlich über die Gefühle von Freunden und Familien, die nach einem Suizid zurückbleiben, ein vielfältiges Thema, das wir erforschen, denn solche Gefühle sind sehr komplex. Achtung: Dieser Artikel ist nur darüber, wie wir denjenigen in Trauer helfen können, nachdem ein geliebter Mensch durch Suizid gestorben ist. Es geht hier nicht darum, diejenigen zu behandeln, die Suizidgedanken haben. Wenn nur… Wenn Menschen einen Tod durch Suizid betrauern, werden sie unvermeidbar von ihren Gefühlen des Versagens verfolgt, es nicht verhindert zu haben. Nach vielen Gesprächen mit Menschen, einen liebsten Menschen durch Suizid verloren haben, kann ich sagen, dass unsere Gedanken sehr grausam sein können. Unsere Gedanken beschimpfen uns und verprügeln uns. Eins der ersten Dinge, die ich solchen Menschen sage, ist, dass wenn jemand es darauf abzielt, sich selbst zu schaden, wir vielleicht machtlos sind, es zu verhindern. Wir sollten es immer versuchen, aber wir können es uns nach der Tatsache nicht vorwerfen. Suizid ist oft eine impulsive Tat, ausgeführt in einem Moment der Verzweiflung. Es kann geschehen nach Jahren von Psychotherapie, Antidepressiva, Krankenhausaufenthalten, und sogar Schocktherapien. Viele Tode von Prominenten haben diese Tatsache deutlich gemacht. Und doch, unser Denken reduziert es auf „wenn-nur“. Eine Frau rief mich an, nachdem ihr 70-jähriger Vater durch Suizid gestorben war. Ein unbehandelter Alkoholiker, hatte er seit Jahren damit gedroht, und es schien unausweichlich, dass er es eines Tages tun würde. Aber sie konnte nicht aufhören zu denken, „Wenn ich nur an diesem Tag in sein Haus gegangen wäre“, „Wenn ich nur dazu gedrängt hätte, einen anderen Arzt zu besuchen“, „Wenn ich nur in seinen Alkoholismus eingegriffen hätte“. Solche Gedanken sind ein Produkt von Schuld, aber sie sind auch der Weg des Verstandes, zu versuchen, in einer unkontrollierbaren Situation, die bereits geschehen ist, Kontrolle durchzusetzen. Tod durch Suizid ist weder ein egoistischer Akt noch eine Wahl. Es ist das Zeichen eines Denkens, das Hilfe braucht. Es ist ein schrecklicher Ausgang einer tragischen Situation. Wir wissen von zahllosen Menschen, die einen Suizidversuch überlebt haben, dass sie nicht wirklich sterben wollten. Sie fühlten, dass sie einfach nicht mehr mit so viel Schmerz weiterleben konnten. Manche Suizide werden von äußeren Umständen ausgelöst- Menschen haben überwältigende Schulden, oder sie haben den Menschen verloren, den sie am tiefsten geliebt haben, oder sie haben eine bedrohliche chronische Krankheit, oder rechtliche Probleme oder leiden unter Substanzmissbrauch und Süchten. Aber viele, die durch Suizid gestorben sind, haben Leben gelebt, die nur als ideal beschrieben werden können, zumindest von außen gesehen. Sie hatten Familien und Freunde, die sie geliebt haben, genug Geld, ein schönes Zuhause, beruflichen Erfolg, und doch waren sie zerrüttet. Warum? Ich glaube, dass es für diejenigen unter uns ohne Suizid-Gedanken fast unmöglich ist, uns vorzustellen, wie es für diejenigen ist, die sie haben. Klinische Depression an sich ist eine schwere Krankheit, die zu Suizid führen kann. >>>weiter zum Artikel Wir sind auf dem unvermeidbaren Weg zum Tod, aber wir streben nach dem Leben.Es ist nicht leicht, ein Mensch zu sein. Wir sind göttlich, aber aus Fleisch, Knochen und Knorpeln gemacht. Wir sind getrennt, aber eins. Wir leben in dem Moment, der ewig ist, aber in einem anderen Sinn niemals andauert. Wir sind auf dem unvermeidlichen Weg zum Tod, aber wir streben nach dem Leben. Wir sind intelligent, aber wir wissen auch nichts. Als wir das Bewusstsein erlangten, bekamen wir auch das Ego. Wir sehnen uns nach einem glückseligen, rein instinktiven Leben, um wie die Bonobo-Affen in Harmonie und totaler Akzeptanz zu leben, aber unser Ego und unsere unersättliche Intelligenz lassen uns nicht. Die instinktive Akzeptanz von Babys spiegelt die unserer früheren Existenz als Menschheit vor dem Bewusstsein wider, so wie wir uns nach der verlorenen Zeit sehnen, so sehnen wir uns oft nach der verlorenen Unschuld der Kindheit. Selbsterforschung, die letztendlich eine Erforschung der gesamten Menschheit ist, versetzt dich in das Zentrum des Sturms, wo alles still ist. Genauso wie man Stille braucht, um Lärm zu messen, braucht man Stille, um Veränderungen zu messen. Sie ist die einzige Konstante im ganzen Sog. Wir können uns in der Stille treffen, wo wir eins sind, aber es ist auch erstaunlich, dass wir uns in dieser chaotischen Erfahrung treffen können und unsere Arme umeinander legen und mit einem Lachen im Bauch darüber lachen können, wie lächerlich wir sind und das alles ist. Wir sollten uns selbst mit so viel Vergebung betrachten; die ganze menschliche Rasse ist wie ein verrückter, verwirrter Teenager, aber trotzdem können wir lieben, lachen und leben. Ich möchte dir etwas hinterlassen
Ein Freund schreibt über den Moment des AbschiedsDer Kreis der Vergänglichkeit von Leben und Tod schliesst sich.
Gertrud und Mahendra im August 1969 während der Schulferien, und an ihrem letzten Morgen. Vor ein paar Tagen hatte ich mir alte Fotos angesehen und gesehen, wie meine Mutter mich als Kind gehalten und unterstützt hatte. Vor ihrer letzten Nacht bat mich die Betreuerin, an ihrer Seite zu schlafen, da ihre Atmung wegen einer Bronchitis schwierig war. Trotz ihrer schweren Atmung schaffte ich es, bis 5 Uhr morgens zu schlafen. Dann setzte ich mich neben sie, meditierte und hielt ihre Hand. Als die Sonne aufging, verlangsamt sich ihre Atmung. Ich hatte meine Augen geschlossen. Irgendwann kam mir der Gedanke, dass "es überhaupt kein Atemgeräusch von ihr gibt". Ich schaute und sie hatte aufgehört zu atmen. Danke an Mahendra! Es gibt in sterbenden Menschen einen Wendepunkt, an dem eine überwältigende Kraft aufsteigt, die größer ist als jedes kleines Gefühl von SelbstEs gibt in sterbenden Menschen einen Wendepunkt, an dem eine überwältigende Kraft aufsteigt, die größer ist als jedes kleines Gefühl von Selbst, eine Kraft, der bis dahin äußerster und furchtsamer Widerstand geleistet wurde, und die sowohl im Sterben als auch in spiritueller Transformation als das erkannt wird, wonach wir uns immer gesehnt haben. Unser Bewusstsein erfährt im Prozess des Sterbens die gleichen subtilen Dimensionen, von denen die Weisen und Mystiker in der Geschichte der Menschheit immer wieder berichtet haben. Nach vielen Erfahrungen in der Transformation des Sterbens kann ich heute sagen: Ja, es ist so. Die Dimensionen, die wir im Sterbeprozess berühren, sind wirklich dieselben, in denen sich die Heiligen, Weisen und Mystiker aufhalten. In den vielen Jahren der Anleitung meines spirituellen Lehrers habe ich erkannt, dass die Umstände und Konsequenzen des Sterbeprozesses mit denen von Meditation beinah identisch sind. Der Unterschied ist: In Meditation wählen wir aus, transformiert zu werden; im Sterben werden wir ausgewählt. Beide lassen uns über die Identifikation mit dem persönlichen »Ich« hinausgehen, das wir zu sein glaubten. Sterbende sprechen oft davon, »in Gott zu ruhen«, sie fühlen sich »von Licht erfüllt« und sind umgeben von der Anwesenheit bereits verstorbener geliebter Menschen oder geliebten inneren Symbolen des Göttlichen. Ich habe den schwierigen Verlauf vieler Menschen durch die erschöpfende Zeit einer schließlich todbringenden Krankheit beobachtet. Der Verlauf der Krankheit an sich und die begleitende seelisch-spirituelle Transformation scheinen den Unwesentliche zu verbrennen, was viele dazu bringt, mir innerlich gereinigt in die Augen zu schauen und zu sagen: " Ich bin bereit zu sterben". Dies ist der Transformationsbereich des Sterbens. Hingabe erweitert die Qualität des Lebens...und auch die Qualität des Sterbens.Da ist Frieden, der mit ihr aufsteigt, im Gegensatz zur Verzweiflung, die mit Aufgabe entsteht. Wir beginnen, unsere Symptome, unsere Emotionen und Gedanken mit Bewusstheit zu berühren, und dies erlaubt ihnen, sich in der integrativen Kraft der Bewusstheit aufzulösen. Wir beginnen, völlig zu leben. CD 2031 | Hingabe im Sterben und innerer Transformation Bewusste Vorbereitung auf das Sterben
Interview mit Nyati, Susanne, aus dem Jahr 1991, in mehreren Folgen.
Dies ist eine Doku über eine Leukämiekranke aus dem Jahre 1991. Das Dokumentationsteam hat sie 4 Jahre auf ihrem Weg und bei ihrem Prozess begleitet. Eigentlich sollte die Dokumentation die Heilung ihrer Leukämie durch, zu der Zeit, neuen Therapiemöglichkeiten, zeigen. Jedoch erlitt sie während der Dreharbeiten einen Rückfall, entschied sich jedoch dafür, dass das Fernsehteam sie weiter interviewen sollte. Leider ist die Aufnahme sehr alt, von Kassette auf DVD gewandert und für Youtube noch etwas qualitativ angepasst. Außerdem sind leider die ersten paar Minuten der Doku nicht mit aufgenommen worden, was aber dem Ganzen nicht schadet, da keine wichtigen Infos dadurch verloren gegangen sind. Den Sterbenden umsorgen und ermutigenUmgang mit Sterbenden Wer auch immer den Kranken umsorgt - es sollte eine Person sein, die für den Sterbenden angenehm ist, die er gern hat. Unter keinen Umständen sollte es jemand sein, der im Kranken Ärger auslöst, wenn er ihn bloß sieht - egal, ob es sich dabei um einen bestimmten Pfleger, eine gewisse Krankenschwester oder wen auch immer handelt. Es sollte also jemand sein, den der Sterbende mag. Diese fürsorgende Person sollte dem Sterbenden helfen, heilsamen Gedanken zu folgen. Sie sollte ihn in sanfter Weise ermutigen, über heilsame Objekte nachzudenken, mit denen sich der Sterbende während seines Lebens vertraut gemacht hat, wie etwa über seinen Meister und so weiter. Der Sterbende hat keinen kräftigen Geist mehr, seine Erinnerungsfähigkeit ist nicht mehr stark. Die ermutigenden Worte der Betreuungsperson werden dem Sterbenden helfen, seinen Geist auf heilsame Gedanken zu richten. Warum sind heilsame Gedanken im Sterbeprozess von so entscheidender Bedeutung? Der Grund ist der folgende: Ähnlich wie Wasser und Dünger Samen zum Sprießen bringen, helfen heilsame Gedanken im Sterbeprozess, die Eindrücke positiver Handlungen zur Reife zu bringen. Wie gesagt, wird der Sterbende während seines Lebens wahrscheinlich eine Vielzahl von heilsamen und unheilsamen Handlungen ausgeführt haben. Durch heilsame Gedanken reifen im Sterbenden zuerst die heilsamen Eindrücke heran, geben die heilsamen Eindrücke zuerst ihr Resultat. Kann der Sterbende seine Pflegeperson dagegen nicht ausstehen, dann kommen wahrscheinlich nicht die heilsamen, sondern die unheilsamen Potentiale des Sterbenden zur Reifung. Dasselbe kann passieren, wenn es rund um den Sterbenden hektisch zugeht. Der Sterbende wird sich vielleicht darüber empören, dass ihn so viel Lärm umgibt. Er wird sich fragen: Warum machen die denn so einen Wirbel? Auch diese Verärgerung ruft im Sterbenden seine negativen Potentiale wach. Vorhanden sind in seinem Geist beide, heilsame wie unheilsame Eindrücke. Die heilsamen Eindrücke werden durch heilsame Gedanken zur Reifung gebracht, die negativen Potentiale durch unheilsame Gedanken. Angenommen, der Sterbende hat keine sonderlich starken heilsamen Eindrücke: Durch Unvorsichtigkeit können in dieser Person leicht negative Gedanken aufkommen und leicht dazu führen, dass ihre wenigen heilsamen Eindrücke beim Sterben nicht zur Reifung kommen. Diese heilsamen Eindrücke werden weiterhin im Geist bleiben, vorerst werden aber die negativen Eindrücke heranreifen. Wenn störende Einflüsse im Sterbenden Ärger oder Hass aufkommen lassen, dann führt das dazu, dass in diesem entscheidenden Augenblick die negativen Eindrücke zur Reifung kommen. Wir sollten während des Lebens so viel Heilsames wie möglich leben und im Sterbeprozess diese positiven Potentiale durch heilsame Gedanken wachrufen. Die Stadien der Auflösung der Elemente im Sterbeprozess. Während der Körper erschlafft, während der Urstoff der Festigkeit seine Kraft verliert, den Geist zu unterstützen, erscheint dem Sterbenden ein gewisses Bild. Es handelt sich dabei nicht um eine Wahrnehmung der Augen, sondern lediglich um eine Erscheinung, die dem Geist des Sterbenden vorschwebt. Sie wird vom sterbenden als eine Art Dunst erfahren. Im Sommer, wenn es richtig heiß ist, flimmert manchmal über der Straße Dunst. Es sieht so aus, als befände sich Wasser auf der Straße. Eine solche Erscheinung erfährt der Sterbende zu diesem Zeitpunkt. Der Grund dafür ist, dass der Urstoff der Festigkeit seine Fähigkeit verliert, den Geist zu unterstützen und dabei der nächste Urstoff, der Urstoff der Feuchtigkeit oder des Wassers, etwas an Stärke gewinnt. Genau das verursacht dann im Geist des Sterbenden diese Erscheinung des Dunstes oder des glimmernden Wassers. Dies ist wohlgemerkt keine Wahrnehmung der Augen, sondern lediglich eine Erscheinung des Geistes des Sterbenden. CD 2003 b | Die 8 Stadien der Auflösung und die Betreuung Sterbender Diese CD beschreibt ausführlich die Stadien der Auflösung von Körper und Geist, gibt Hinweise für die Begleitung in jedem Stadium, über die sich verändernden Bedürfnisse des Sterbenden und die subtilen Merkmale jedes Stadiums. Alle spirituellen Lehren sind vergeblich, wenn wir nicht lieben können
Empathie, Mitgefühl und liebevolle GütePräsenz und Mitgefühl
Da die Welt immer beschäftigter und komplexer wird, wird die Bedeutung der Entwicklung und Schulung unseres Bewusstseins zu einem bewussteren Menschen noch wichtiger. Das Herumlaufen und Streben nach Leistung um des "Tuns-Willen" dient nicht dem größeren Wohl oder der Schaffung einer besseren Welt, es sei denn, es ist wohlwollende Achtsamkeit vorhanden. Tatsächlich sind das, was viele Menschen als Errungenschaften bezeichnen - Status, Reichtum und Besitz - das direkte Ergebnis mangelnder Weisheit. Sie kommen vom Streben nach egoistischem Gewinn auf Kosten anderer oder des Planeten. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Liebe und Mitgefühl - die beiden Gesichter des Altruismus - die wichtigsten Tugenden der menschlichen Existenz und das Herz des spirituellen Weges sind. Liebevolle Güte ist der Wunsch, dass alle Wesen Glück erfahren, während sich das Mitgefühl auf die Beseitigung ihres Leidens konzentriert. Die westliche Psychologie und die Evolutions- und Wirtschaftstheorien, die die Gesellschaft seit langem beherrschen, behaupten, dass die menschliche Natur ausschließlich durch Egoismus motiviert ist. Aber die Wissenschaft zeigt uns jetzt, dass es einen echten Altruismus gibt. Es ist nicht etwas, das Tagträumern und Optimisten vorbehalten ist, sondern ein sehr reales Potenzial, das in jedem von uns steckt. Darüber hinaus ist die Verbesserung unserer Fähigkeiten, für andere zu sorgen, etwas, was jeder durch eine Selbstschulung tun kann. So wie wir Zeit und Energie darauf verwenden, andere Fähigkeiten wie Lesen und Schreiben oder Spielen eines Instruments zu erlernen, können wir unsere Qualitäten des Wohlwollens und des emotionalen Gleichgewichts als kostbare Fähigkeiten mit Ausdauer und Geduld entwickeln. Das Training in aufmerksamer Präsenz oder Achtsamkeit ermöglicht es uns, unser angeborenes Potenzial zu verwirklichen und das Beste aus uns selbst herauszuholen. Indem wir das Bewusstsein durch Meditation trainieren, können wir unsere Weisheit und unsere grundlegenden Qualitäten wie inneren Frieden, innere Freiheit, Klarheit, Mitgefühl und Achtsamkeit erhöhen. Je mehr wir diese inneren Qualitäten entwickeln, desto mehr Raum haben wir für den Umgang mit den Höhen und Tiefen des Lebens und für die Offenheit gegenüber anderen Menschen und allen Wesen. Also, wie gehen wir vor? Die Kultivierung der menschlichen Grundqualität des echten Altruismus und die Vertiefung unseres authentischen Mitgefühls kann mit Hilfe eines spirituellen Weges erfolgen, aber auch auf weltliche Weise, da wir alle einen Geist haben und uns von morgens bis abends damit befassen. Fürsorgliche Achtsamkeit kann durch Techniken erreicht werden, die die Form des Bewussstseinstrainings, die ich Meditation nenne, annehmen, und tatsächlich z.B. mit der Praxis der Stille und einer wachen Aufmerksamkeit auf das, was ist, in Verbindung gebracht werden können. Wir beginnen damit, unseren turbulenten "Affen"- Verstand zu beruhigen, der in einem Moment gleichzeitig verwirrt, aufgeregt, rebellisch, und einsam sein kann, und unzähligen konditionierten und automatischen Mustern unterworfen ist. Das Ziel der Meditation ist es nicht, den Geist abzuschalten oder zu betäuben, sondern ihn frei, klar und ausgeglichen zu machen. Wir beschäftigen uns mit Gedanken, indem wir sie nicht mehr füttern, sondern indem wir sie auftauchen und sich im Bereich der Achtsamkeit selbst auflösen lassen. Auf diese Weise übernehmen sie nicht unseren Verstand. Darüber hinaus besteht die Meditation darin, eine Seinsform zu pflegen, die nicht den Mustern des gewohnten Denkens unterliegt. Die Etablierung einer täglichen Praxis - sogar nur 15 bis 30 Minuten pro Tag - ermöglicht eine tiefere Achtsamkeit und Sensibilisierung, die es dir ermöglicht, deine gewohnte Lebensweise zu ändern. Eine der Möglichkeiten, liebevolle Güte zu entwickeln, ist die Besinnung auf unsere eigenen positiven Eigenschaften. Ich habe schon mit Menschen gearbeitet, die von sich sagten: "Positive Eigenschaften habe ich nicht; ich kann wirklich nichts Schönes an mir entdecken." Und ich sage: "Das ist bestimmt eine große Last, wenn man das Gefühl hat, nicht geliebt oder liebenswert zu sein." "Oh ja, es ist wirklich schlimm, niemanden lieben zu können - und sich selbst erst recht nicht." "Es muss viele Menschen geben, denen es so geht." „Ja, und solche Gefühle sind schrecklich für die Leute. Sie sind so einsam, so abgeschnitten von den anderen." Hier tritt also das tiefe Mitempfinden zutage, das diese Person für die menschliche Situation aufbringt. Sie spricht so liebevoll von sich selbst, weil sie sich der Sorge um die Vereinsamung der anderen bewusst wurde, zu der sie früher keinen Zugang gefunden hatte. Nun ist sie auf jemanden gestoßen, der sich in einer Notlage befindet, und dieser Jemand ist sie zufällig selbst. Jetzt kann sie Gefühle des Wohlwollens auf jenen Raum in sich selbst ausstrahlen, der sich so sehr nach Ganzheit sehnt. Und gen au auf diese Weise wird Meditation vollzogen. Wir verströmen Liebe auf jenes Wesen, das der Liebe entbehrt, und strahlen diese liebevolle Energie schließlich auf alle fühlenden Wesen aus. Als ich mich erstmals mit dieser Praxis beschäftigte, und beispielsweise angesichts meines Ärgers bei einem persönlichen Streit meiner eigenen Betroffenheit gewahr wurde - , begann ich meinem Gegenüber innerlich liebevolle Güte zuzusenden, fest überzeugt, ihn damit zu beschwichtigen und mein eigenes hohes Meditationsniveau unter Beweis zu stellen. Und dennoch war ich zornig - es war mein eigenes Leid, dem ich gegenüberstand. Ich selbst war derjenige, der liebevoller Güte bedurfte. So lernte ich, dass ich erst einmal Liebe zu mir selbst entwickeln musste, bevor ich mich einer anderen Person öffnen konnte. Liebevolle Gefühle auf jemanden auszustrahlen, über den ich mich ärgerte, war nur ein "Egotrip", der zu weiterer Entfremdung führte. Dem anderen tat ich damit keinen Gefallen; ich spürte nur allzu deutlich den subtilen Beigeschmack der Überheblichkeit und Selbstgefälligkeit in meinem Verhalten. Als ich jedoch in meinem Herzen Raum für mich selbst schaffen konnte, war ich imstande, meine Verärgerung oder Frustration zu akzeptieren, ohne mich von ihr bedroht zu fühlen. Ich konnte ihr den Freiraum geben, den sie zu ihrer Auflösung brauchte. Und dies gab auch der anderen Person die Freiheit, sich von ihrem Zorn zu lösen. Wir müssen erst eins mit unserem eigenen Herzen sein, bevor wir anderen Liebe schenken können. Die Kraft von Mitgefühl und liebevoller Güte ist so gewaltig, dass jemand, dem wir sie konzentriert zusenden, sie in ruhiger Verfassung ganz deutlich wahrnehmen kann. Es ist eine fühlbare, aber subtile Energie, die bewusst gesteuert werden kann und dem Wesen fürsorglicher Achtsamkeit, dem Grundelement jeder Heilung, überaus ähnlich ist. Während wir unser Herz im Verlaufe unserer Meditationspraxis mehr und mehr öffnen, beginnen wir die unbeschreibliche Kraft jener Liebe wirklich zu erfahren. Und wir erkennen, wie schwer es uns all unsere eingebildeten Unwürdigkeitsgefühle und Ängste, all unsere Zweifel und Verlangen machen, immer Liebe zu empfinden. Noch schwerer fällt es uns aber, ganz ohne Liebe zu leben. Meditationen über Mitgefühl | CD 2001, Transformation und Mitgefühl Audiobuch. Meditation- der Meisterschlüssel ![]() Was geschieht im Tod? Was genau im Tod geschieht, hängt vom Grad deiner Selbst- Erkenntnis ab. Wenn Körper und Verstand vergehen, wird man im allgemeinen in einem Zustand sein, den man die Seele nennen könnte. Die Seele könnte man sich vorstellen als einen einzigartigen Funken des Ewigen. Je mehr man gewillt ist, diesen Übergang zu machen (indem man sich dem Tod nicht widersetzt), desto schneller geschieht es. Am Anfang dieses Übergangs ist die Seele in einem sehr fließenden Zustand und kann mit relativer Leichtigkeit große Bewusstseinssprünge machen. Das einzige, was die Seele wissen muss, ist es, sich an nichts zu klammern und sich von nichts abgestoßen zu fühlen. Dies mag sehr einfach klingen (und es ist einfach), aber es braucht tiefen Glauben und Vertrauen in die Intelligenz und Liebe des Ewigen. Darüber hinaus halte ich es nicht immer für sinnvoll, sich mehr mit der Metaphysik des Todesprozesses zu beschäftigen; aber das tiefe Verständnis des BARDO, des tibetischen Totenbuches, und der Strukturen des Ego, die uns im Sterbeprozess entrissen werden, könnten für die meisten Menschen schon im Leben eine innere Ebene von klarem Bewusstsein schaffen, die es uns ermöglichen, dieses Vertrauen schon in der Zeit unseres Leben durch die Praxis von Präsenz und Hingabe zu finden. Dieselben Anweisungen sind genauso nützlich, während wir in der physischen Form leben, wie sie es im Tod sind. BARDO- Das tibetische Totenbuch |
Veetman
leitet das Institut für Leben und Sterben Spenden
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February 2022
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