Seelisch- Spirituelle Sterbebegleitung
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   Bewusstes Sterben- Bewusstes Leben

Spirituelle Sterbebegleitung

Thich Nhat Hahn´s Abschieds- Zeremonie

30/1/2022

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Schöne und bewegende Bilder von Thays letzter Prozession und Einäscherung, über die Bedeutung eines bewussten Lebens und der Erleuchtung; die Liebe, die bleibt; die Ewigkeit, in die hinein wir uns alle auflösen.
Wie absolut kostbar ist die Gelegenheit dieses einen Leben Jetzt!


THICH NHAT HANH
11.10.1926 - 22.01.2022

Was bleibt?
Wer wird präsent sein, wenn du, ich, zum anderen Ufer gehen werden?
.

Eindrucksvolle Bilder von Thich Nhat Hanhs Abschieds-Zeremonie, Prozession und Einäscherung
am Samstag, den 29. Januar 2022.

Thay´s Einäscherungszeremonie war eine der größten, die Huế in  Vietnam seit Jahrzehnten gesehen hat. Tausende schlossen sich der Prozession an, um ihre Liebe und ihren Respekt für einen geschätzten spirituellen Führer, einen bescheidenen Mönch und einen außergewöhnlichen Menschen zum Ausdruck zu bringen. Wir sind dankbar, dass wir feierliche Zeugen einer so kraftvollen und elementaren Feuerbestattung unter freiem Himmel sein durften, genau wie zu Zeiten des Buddha.

Veetman: Dies ist für mich eine der wesentlichsten Aussagen THICH NHAT HANH´s.

"Wir wissen, dass viele Zivilisationen in der Vergangenheit verschwunden sind, und auch unsere Zivilisation kann verschwinden. Wir brauchen ein echtes Erwachen.
Wir müssen unsere Art zu denken und zu sprechen ändern, und das ist möglich".

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Der Sterbeprozess | Das Aufsteigen der Qualitäten von Gnade

19/1/2022

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Der Sterbeprozess

Wochen oder Tage, manchmal Stunden oder Minuten vor dem Tod, entspannt sich der Mensch, lässt los, und die besonderen Qualitäten von Gnade steigen aus dem Inneren auf. Diese beinhalten eine ausgedehnte Fähigkeit für Liebe und Verzeihen, eine höhere Bewusstheit der Existenz, ein vertieftes Gefühl von Innerlichkeit, Ausstrahlung, eine tiefe Überzeugung der Perfektion und Angemessenheit, Stille, und ein Gefühl des Heiligen. Jede ist eine menschliche Qualität der höchsten Ordnung, und wird meistens nur in uns selbst in unseren schönsten Momenten beobachtet. Zu lernen, diese Qualitäten der Gnade zu erkennen, kann im Sterben, als auch im Leben, sehr hilfreich sein. 

Nur sitzen, mit jemandem zu sein, der stirbt....still, fokussiert, sehr präsent...es wird offensichtlich, dass eine zutiefst spirituelle Transformation im Bewusstsein gewöhnlicher Menschen stattfindet, während sie der Schwelle von Leben und Tod mit jedem Atemzug näher und näher kommen. Interessanterweise, je mehr wir uns erlauben, in den Tod zu gehen, desto weniger fühlen wir Angst.

Die Schönheit von Menschen, die sterben
Wir sprechen über die Qualitäten von Gnade, weil sie oft unsere ersten Anzeichen sind, dass im Sterben etwas Außergewöhnliches geschieht. Einige der eindrucksvollsten Eindrücke, die wir nach Jahren dieser Arbeit haben, sind die von Schönheit, Mut, und Lauterkeit der sterbenden Menschen.

Es bleibt nichts Unwesentliches in der Zeit des Sterbens zurück, nichts Oberflächliches, nichts, das nicht wahr ist. Es ist machtvoll, voller Demut und bemerkenswert, in der Nähe dieses essentiellen menschlichen Wesens zu sein, das alles Unwesentliche "abgestreift" hat. 

Liebe und Vergebung
Dem Tod nahe, zeigen Menschen eine Fähigkeit für Liebe und Verzeihen, die sie vielleicht mitten im Leben niemals in sich selbst erkannt haben. Alte negative Gewohnheiten des Denkens, die vielleicht unsere bisherige Fähigkeit eingeschränkt haben, zu lieben und zu verzeihen, haben nicht mehr die Energie, sich einzumischen.

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Der Tod von Vipassana, erzählt von ihrem Sohn Arjuna.

15/1/2022

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Vipassana  war 86, als sie starb.

Für die letzten sechs Tage lag sie meistens da, als ob sie schlief, die Augen geschlossen, ihr Atmen konstant, rhythmisch, und tiefer werdend, während die Tage verstrichen. Und doch war sie die meiste Zeit akut präsent und nickte, wenn sie angesprochen wurde. Sie beantwortete Fragen mit einem Nicken von "Ja" oder "Nein". Manchmal öffneten sich ihre Augen ein wenig, um ihren lächelnden Glanz durch ihre schweren Lider zu lassen, und sie bewegte von Zeit zu Zeit ihre Lippen, und ich musste mein Ohr sehr nahe bringen, um ihr körperlos klingendes Flüstern zu hören. Sie  sagte mir, als sich ihre Augen zum ersten Mal nach zwei Tagen in diesen Prozess öffneten, "Ich werde OK sein."

"Vipassana" ist der Name der Meditation, die Gautama Buddha hauptsächlich in seiner sechsjährigen Arbeit verwendet hat, um loszulassen und die Gottlichkeit in seine große Erleuchtung einsinken zu lassen. Es bedeutet grundsätzlich "Atem als spirituelle Praxis (Meditation)." Du beobachtest einfach deinen Atem, du beobachtest die Pausen, und dann beobachtest du, wie er hinausgeht. Es ist so, als ob  "Geburt" inhaliert wird, und das Loslassen des Todes atmet uns in jedem Augenblick aus. Und in der Pause: Wunderbare Einsicht!

Diese sehr einfache Meditation kann uns zu einem Gastgeber für das Tiefe und Transzendente machen.
Ich konnte Vipassanas Prozess in den Tod folgen, indem ich ihrem Atem auf verschiedenen Ebenen zuhörte, der die ganze Zeit  aus tieferen und tieferen Ebenen einatmete.

Am Freitagmorgen nahm ihre Atmung die Qualität des "Entgültigen" an. Er atmete  tief die letzten "Geburten" und seufzte tief das  letzte "Loslassen" des Lebens mit jedem längeren und tieferen Ausatmen.

Als ich ihr  "Das Unausweichliche (The Inescapable)" vorlas, drückten ihre Atemzüge mehr und mehr "Ahhhs!" des Verstehens und der Freude aus. Ich erinnerte sie daran, was Osho über den Tod sagt als den Moment, in dem wir mehr als in jedem anderen Moment im Leben bereit sind, alle Identität mit unserem Körper abzulegen, und mit mit dem Kreislauf von Geburt und Tod. Der Tod ist die Zeit, zu der wir uns vom Körper "und" vom geistigen Körper befreien können  Wir sind nicht dieser Körper. Wir sind Bewusstsein, spiegelähnlich, während es die Welt reflektiert, ohne Identifizierung für oder gegen das, was reflektiert wird. Im Tode kann man sich erinnern, und dann wird der Tod ein Punkt, an dem die Essenz verstehen kann, dass es überhaupt "No-body; kein-Körper" ist. Frei! Für immer frei!

Als ich sie daran erinnerte, wurden Vipassanas Atemzüge plötzlich zu Epiphanien der Ekstase, als eine große Präsenz den Raum erfüllte. Von meinem inneren Auge aus erlebte ich, daß ihre leuchtende Präsenz aufstieg und sich so ausdehnte, um DEM gleichzusein, was hier im Raum war, und dann in die höhere Präsenz aufgenommen zu werden. Ich sah ihr lebloses, strahlendes Gesicht an, und mein inneres Auge sah Strahlen, die von ihrem Kopf ausgingen, und sich zu mir hin streckten wie ausgestreckte und liebevolle Hände, die mein Gesicht mit einer großen und zarten Dankbarkeit berührten.

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Die heftige  Gnade von  Behinderungen. Sich hingeben und lieben.

8/1/2022

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Die heftige Gnade von Behinderungen

F: Ich hatte einen Wirbelsäuleninfarkt und verliere mehr und mehr Empfindungen, weil mehr und mehr Nervengewebe abstirbt. Obwohl dies Schmerz und Brennen verursacht, bin ich in der Lage, damit zu sein. Womit ich stecken bleibe, ist mit der Angst vor dem möglichem Verlust meiner Fähigkeit, mich zu umher zu bewegen und für mich zu sorgen. Auch wenn ich mich in Bewusstheit hinein fallen lassen und alles vergessen kann, wenn ich nicht in diesem Zustand bin, ist da konstante Angst davor.
Wenn ich es zulasse, dass Bewusstheit in die Angst fließt, erschafft es dort Geräumigkeit. Aber nichts verändert wirklich die gelebte Erfahrung der Erwartung, meine Fähigkeit zu verlieren, mich umher zu bewegen, und das zu tun, was ich tun muss. Auch wenn ich Stunden damit verbringen kann, durch Ebenen von Angst, Ärger und genug davon zu haben zu fallen; diesen Gefühlen zu begegnen und ihnen Bewusstsein entgegenzubringen, - selbst ein Ja dafür zu finden, dass es so ist- hat sich nichts wirklich verändert. Da ist immer noch ein Ich, dass meine Fähigkeiten zur Bewegung und zur Toilette zu gehen nicht verlieren möchte. Hast du einen Rat?


A: Im Laufe vieler Jahre habe ich beobachtet, wie Sterbende mehr und mehr offen wurden, dankbar und liebevoll, inmitten der Herausforderungen im Sterben. Wie ist das geschehen? Die heftige Gnade ihrer Einschränkungen ließen ihnen nur 2 Möglichkeiten:
Sich widersetzen und leiden, oder sich hinzugeben und zu lieben.
Es gibt keine Technik dafür, kein Weg, kein Pfad, keine andere Antwort als sich der „Wie-es-ist Beschaffenheit“ des Lebens hinzugeben- Hingabe nicht als Niederlage, aber als einen Ausdruck von Liebe. Es ist eine Angelegenheit des Herzens, nicht des Denkens, ein Öffnen des Herzens für das, was jenseits menschlicher Gewohnheit des Kämpfens ist.

Ich wünsche dir großen Frieden und Wohlbefinden.


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Was passiert, wenn jemand ganz plötzlich stirbt?

3/1/2022

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Wie ist der Tod für jemanden, der ganz plötzlich stirbt? Spielt sich seine Erfahrung anders ab als bei jemandem, der viel Zeit zur Vorbereitung gehabt hat?


Wie ist der Tod für jemanden, der ganz plötzlich stirbt? Spielt sich seine Erfahrung anders ab als bei jemandem, der viel Zeit zur Vorbereitung gehabt hat?

   Die meisten Menschen sagen wahrscheinlich, wenn man sie fragt, wie sie sterben möchten: „Wenn ich schlafe“. inzwischen habe ich erkannt, dass ein plötzlicher Tod nicht die Wohltat darstellt, die wir in gewohnter Weise in ihm sehen. Ich stelle jetzt fest, dass oft eine Gnade darin liegt, wenn jemand während seiner langjährigen Krankheit sein Bewusstsein ergründen und sein Herz zu öffnen lernt.
    Jemand, der ohne große Vorbereitung plötzlich aus seinem Körper hinausgeworfen wird, wie zum Beispiel ein junger Mensch, der inmitten seiner Lebensfülle einen tödlichen Unfall erleidet, fragt sich vielleicht, nachdem der Rauch verzogen ist: „Was zum Teufel ist denn jetzt passiert? Was ist mit meinem Körper los? Ich kann ja nicht tot sein, denn ich erlebe das alles ja noch“.
   Weil wir unseren Körper für uns selbst halten, stürzt uns der Austritt aus diesem Gefäß in Verwirrung. Ein Freund erzählte, wie er über dem zerfetzten Wrack seines Autos schwebte und die Polizisten und Feuerwehrleute beobachtete, die das Blech durchtrennten, um seinen blutigen Körper hinter dem Lenkrad hervorzuziehen, und in den Krankenwagen schaffen zu können. Er sagte, das letzte, woran er sich erinnern könne, wäre seine Unschlüssigkeit gewesen, ob er bei seinem Körper im Krankenwagen bleiben solle, oder nicht. Offenbar entschloss er sich, mitzufahren.
Jemand, der plötzlich stirbt, wird vielleicht nicht einmal seines Todes bewusst. „Wenn ich tot wäre, könnte ich das alles ja nicht sehen. es kann nur ein Traum sein.“ Wenn du oben an der Decke schwebst und deinen Körper dort unten liegen siehst, bist du sicherlich ein wenig verblüfft. Es mag bei denen, die einen plötzlichen Tod erlitten haben, tatsächlich zweckmäßig sein, ihre Präsenz im Herzen zu vergegenwärtigen und zu Ihnen in etwa zu sagen: „Du bist gestorben, mein Freund. Dein Körper ist nicht mehr die passende Wohnung für deinen Geist, dein Bewusstsein. Sieh dich einfach voller Liebe um. Es gibt nichts zu befürchten.“ Versuche, die Worte zu finden, die diesem Menschen am besten helfen können. „Jetzt strahlt in deiner Nähe ein Licht auf- gehe direkt darauf zu. Dieses Licht ist dein eigenes wahres Wesen. Lass alle Gedanken und Gefühle los, die dich von dem Licht fernhalten.“
  Den gleichen Prozess teilen wir mit Patienten, die sich auf den Tod vorbereiten: Du bietest ihnen einfach dein Empfinden der Wahrheit an, wann immer es angebracht erscheint - vor dem Tod, wenn es möglich ist, und nach dem Tod, wenn es erforderlich ist. Denke gemeinsam mit dem Verstorbenen darüber nach, wie kostbar diese Möglichkeit der Erkenntnis ist, nicht der Körper zu sein und am reinen Licht des Seins teilzuhaben. Wenn jemand nach dem Verlassen ihres Körpers verwirrt sein könnte, kannst du sie beruhigen, indem du sagst: „Gut. Schon, dass du meine Stimme hörst und deinen Körper sehen kannst, Das sagt dir, das alles nicht mehr so ist, wie du dachtest. Du bist gestorben, und das ist in Ordnung. Es ist höchstwahrscheinlich nicht das erste Mal.

   Wenn es eine Meditationspraxis gibt, die dieser Mensch zu Lebzeiten ausgeübt hat, dann erinnere ihn daran. Wenn er/sie eine Beziehung zu einem Lehrer hatte, den er/ sie geliebt hat und ihm vertraut hat, dann bestärke den Menschen darin, mit diesem Vertrauen in seinem Herzen Fühlung aufzunehmen. den Sterbenden an persönliche Liebesbeziehungen zu erinnern, würde ich nicht empfehlen. ich würde nicht sagen: “Denke an deine Freundin“. So etwas würde nur das Verlangen stimulieren, in den Körper zurückzugehen, von dem man sich trennen muss.
Je eher du ihn dazu bewegen kannst, sich auf ihr grundlegendes Wesen zu besinnen, Mit dem Licht zu verschmelzen, Vertrauen oder Offenheit zu bewahren und in die Vollkommenheit des nächsten Augenblicks hinein loszulassen, Desto wertvoller ist deine Unterstützung. Je verwirrter eine Person ist, desto wahrscheinliche ist sie in der Nähe und hört all dies.

 Je umfassender die Vorbereitung war, desto näher liegt es, dass sie dieser Erfahrung offen begegnet und ihren Weg fortsetzt. Vielleicht spürst du sogar, dass das Bewusstsein dieses Menschen deine Worte empfängt. Verfange dich jedoch nicht darin, irgendeinen Okkultismus oder Mystizismus mit einfließen zu lassen. Der Tod hat wirklich nichts außergewöhnliches an sich. Eben noch befandest du dich im Körper, und in der nächsten Minute nicht mehr. Lege nicht „etwas Besonderes“ hinein. Vertraue einfach dem Nicht- Wissen, und lass dein Herz seine Liebe ausdrücken, ohne einschränkende Definitionen darüber, wer diese Liebe empfängt, geschweige denn, wer sie ausstrahlt.



FRAGE: All diese Leitlinien für das Sterben scheinen sich eher für den Fall zu eignen, dass jemand zu Hause stirbt. Was ist für diejenigen unter uns wichtig, die in Krankenhäusern oder Pflegeheimen arbeiten?

V: Ein befreundeter Arzt erzählte mir, dass er in jenem Monat schon 19 Menschen für tot erklärt habe und dass es nun langsam zu viel für ihn sei. Seine Aufgabe sei, den Patienten zu helfen und „etwas zu tun“. Aber unter diesen Umständen könne er überhaupt nichts mehr machen- sie seien schon tot.  „Nur ihr Körper stirbt“, sagte ich.“ Es gibt jedoch immer noch etwas, das Ihnen helfen kann“. So arbeitet er jetzt mit jedem Patienten, der gestorben ist, indem er aus der Stille seines Herzens zu ihm sagt: “Lass los. geh weiter auf deinem Weg. Du bist einfach nur gestorben. Lass dich nicht verwirren. Die Liebe wird dich führen. Lass los und geh in das Licht hinein.“ Er gesteht, er wisse nicht, ob Ihnen das irgendwie zugutekomme, für ihn selbst aber sei es jedenfalls sehr hilfreich.

Ein Krankenpfleger, der in einem Krankenhaus in der Notaufnahme arbeitete, erzählte, dass eines Tages ein Alkoholiker von der Straße eingeliefert wurde, der schon vorher einige Male behandelt worden war. Nun hatte er eine Verletzung und einen schweren Herzanfall. Um ihn herum entstand ein Wirbel von Betriebsamkeit und medizinischen Apparaten, doch alle Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. Die Ärzte schoben die Gerätschaften beiseite, sagten: „Das war's für ihn“, und verließen den Raum. Überall klebte Blut und Erbrochenes. Es war ein einziges Durcheinander. Nun war es Sache des Pflegers, alles wieder sauber zu machen und den Leichnam in den Kühlraum zu schaffen. Eigentlich war er darüber aufgebracht und verärgert, und so beeilte er sich, diesen Vorgang hinter sich zu bringen. „Verdammt nochmal! Warum bleibt dieser Scheiß Job immer an mir hängen?“ Er wischte das Erbrochene auf, reinigte den Tisch mit einem Schwamm vom Blut Und wollte „den Steifen“ So schnell wie möglich in den Kühlraum bringen. aber als er ihn gerade hinausschieben wollte, überlegte er: „Moment mal. Das war ein Mensch, der ein sehr schweres Leben hatte. Er hat so gut wie kein Ansehen genossen. Warum muss auch ich noch dazu beitragen?“ So setzt er sich für einen Moment neben den toten Körper, um die Hektik des Notfalls, die eben noch geherrscht hatte, in sich abklingen zu lassen.
Dann stand er auf, holte eine Schüssel mit warmem Wasser und einen Schwamm und fing an, den alten, zerschundenen Körper sorgsam zu waschen und die ganze Zeit über sanft mit ihm zu sprechen. „Was für ein Leben muss das für dich gewesen sein. Es war sehr schwer, oder? Jahrelang hast du auf der Straße gelebt, aber jetzt braucht dich das alles nicht mehr zu kümmern. Sei gut zu dir selbst. Es gibt nichts, wovor du dich fürchten müsstest, und alles wird in Ordnung sein“. Er betrachtete die Wunden und Narben am Körper des Toten, als wären es die Geißelmale am Körper Jesu. Er wusch Ihn und sang ihm von der Freiheit vor: „Was für ein schweres Leben- komm nun sanft zur Ruhe- dies alles hast du jetzt hinter dir- versuche jetzt anzuwenden, was du gelernt hast, damit du verstehst, welches Leid Du dir selbst zugefügt hast. Vergib dem Leid und vergib dir selbst - lass ganz sanft los- weiche nicht vor dem Licht zurück- gehe den Weg jetzt weiter- dies ist der Augenblick deiner Befreiung“. Er sagte später, dass er nicht wisse, wie es für diesen Tramp gewesen sei, der gestorben war, aber für ihn selbst sei es der bewussteste Tod gewesen, an dem er je teilgenommen hatte.

 Immer, wenn wir glauben, dass wir alles getan haben, was wir konnten, dann gibt es doch noch etwas: wir können Liebe ausstrahlen und das Vertrauen in unsere eigene große Natur wachsen lassen

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