Trauer und Verlust in der Sterbebegleitung
Dem Tod begegnen wir am tiefsten beim Tod eines geliebten Menschen
Wenn jemand stirbt, der uns etwas bedeutet:Freund, Partner, Eltern, Kinder, Kollegen, ein Lehrer oder spiritueller Meister, stirbt immer auch ein Teil von uns, denn wir waren mit diesem Menschen tief verbunden, er/ sie ist durch Liebe ein Teil unseres Wesens geworden.
Wenn uns Liebe und die Gewissheit des Todes umgeben, geschieht eine Transformation, eine tiefe Veränderung. Wir werden nie wieder der gleiche sein. Wenn wir Menschen wirklich geliebt haben, gibt uns der Tod den Schlüssel zu allem, was wesentlich ist. |
Wenn unser Partner stirbt, Mutter , Vater, oder geliebter Freund, sollten wir ganz nahe dabeisein , den sterbenden Herzschlag spüren. Wenn der Atem kürzer wird, sollten wir die Erfahrung unsere eigene werden lassen, die Gefühle des Sterbenden mitfühlen. So werden wir nach und nach den Tod in allen Aspekten kennenlernen , als einen Freund erkennen, als tiefe Ruhe und Befreiung aus dem Käfig eines nutzlosen Körpers; so wie eine Rose am Abend ihre Blätter verliert ,und wie der Tau in der Morgensonne verschwindet, können wir erfahren, daß nichts wirklich stirbt- nur die äußere Form verändert sich
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Die heftige Gnade von Trauer
F. Nach der Nachricht, dass mein Sohn sich diesen Sommer sein Leben genommen hatte, habe ich natürlich intensiven Schmerz erfahren, habe aber nicht leiden müssen. Es war so, als ob ich in der unendlichen großem Weite des Lebens gehalten war, mit all seinen Freuden und Schmerzen, und habe eine Süße des Lebens erfahren. Vier Monate später jedoch scheint sich mehr Leiden und Angst einzuschleichen. Es scheint weniger Energie verfügbar zu sein, um in dieser Weite zu bleiben, weil die Trauer anscheinend ihren Raum beansprucht. Kannst du etwas darüber sagen, wie man präsent bleibt, wenn der Schmerz so gross ist? A. Mein Herz geht zu dir für den Verlust deines geliebten Sohnes. So ein tiefer Übergang beansprucht die Fähigkeit des Herzens, das volle Ausmass solch einer Erfahrung zun umarmen. Was für ein Segen, dass du für 4 Monate nach dem Verlust deines Sohnes in solch einer großen Weite gehalten wurdest. Du bist jetzt dafür bereit, den reinigenden Schmerz aus der Tiefe deines Herzens sich freisetzen zu lassen. |
Um präsent zu bleiben für die heftige Gnade der Trauer, musst du jetzt dein Herz für die Fülle seiner Energie und Kraft öffnen, ohne dich in den Vorstellungen des Verstandes zu verlieren. Dies erfordert eine offenherzige Wachsamkeit und eine Bereitschaft, dem Kummer des Verlustes zu begegnen, während er sich durch deinen Körper bewegt und sich befreit. Jetzt ist nicht die Zeit, von dieser Trauer auf Distanz zu gehen, sondern dein Herz für ihr Kommen und Gehen während des Tages zu öffnen- wie Wetteränderungen, die am Himmel vorbeiziehen. Für Trauer präsent zu bleiben bedeutet, präsent zu bleiben für ihre körperliche Erfahrung, anstatt von den Gedanken und Bildern überwältigt zu werden, die der Verstand produziert, um Aufmerksamkeit von direkter Erfahrung wegzubewegen. Aber die Gedanken sind immer schmerzhafter als die direkte Erfahrung von Trauer, und behindern ihren natürlichen Fluss und Freisetzung. Je offener dein Herz für die heftige Gnade der Trauer sein kann, die sich jetzt freisetzt, desto mehr wirst du die darunterliegende Weite deines Seins erfahren,die immer-gegenwärtig ist, und dich in ihrer liebevollen Umarmung hält. |
Mit Augen der Liebe sehen
Veetman spricht über Liebe, die Realität unserer Vergänglichkeit, Tod und Trauer als ein Tor zu unsterblicher Liebe. Wenn du wirklich liebst, kann dir der Tod nichts nehmen. |
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Die spirituelle Dimension der Trauer DAS, WAS NIEMALS STIRBT. Eine Frau kommt zu Buddha: ihr Kind ist tot, sie weint und jammert. Sie ist Witwe und wird nie wieder ein Kind bekommen, und ihr einziges Kind, das ihre ganze Liebe und ihr ganzer Lebenssinn war, ist gestorben. Sie geht schluchzend zu Buddha. ...Was machte Buddha? Buddha lächelte und sagte: "Geh in die Stadt und finde einfach ein paar Senfsamen aus einem Haus, in dem noch nie jemand gestorben ist". Die Frau eilte in die Stadt und ging von Haus zu Haus. Und wo immer sie hinkam, sagte man ihr: " Wir können dir so viele Senfsamen geben, wie du möchtest, aber die Bedingung können wir nicht erfüllen, denn so viele Menschen sind in diesem Haus gestorben. Gute Frau, sei nicht verrückt. Buddha hat sich einen Trick mit Dir erlaubt. Du wirst auf der ganzen Erde nicht ein einziges solches Haus finden". |
Aber sie hoffte noch: "Vielleicht...wer weiß? Vielleicht gibt es ein Haus, das den Tod noch nicht gekannt hat". Und sie ging den ganzen Tag herum, von Haus zu Haus. Am Abend war ein großes Verstehen in ihr aufgestiegen: Tod ist Teil des Lebens, er passiert. Es ist nichts Persönliches wie ein persönliches Unglück, das mir widerfahren ist. Mit diesem Verstehen kam sie zu Buddha zurück. Er fragte: " Wo sind die Senfsamen?" Und sie lächelte und sagte: Du hast es geschafft! Sie fiel zu seinen Füssen uns sagte: " Initiiere mich. Ich möchte das erkennen, was niemals stirbt. Ich bitte nicht um mein Kind, denn selbst wenn es mir wiedergegeben würde, würde es wieder sterben. Was soll´s also? Lehre mich etwas, so dass ich das in mir erkennen kann, was niemals stirbt". |