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Egal wir ihr begegnen wollen oder nicht, das Leben, mit all seiner Schönheit, Freude und Majestät, hat auch ein tragisches Element in sich. Das ist genau das, was der Buddha sah, und es inspirierte seine ganze spirituelle Suche.
Es scheint, dass die meisten Menschen nach verschiedenen Wegen suchen, dieser tragischen Lebensqualität zu entkommen, aber letztlich ohne Erfolg. Es gibt kein Entkommen. Und es muss früher oder später konfrontiert werden. Die Frage ist, wenn wir mit diesem Aspekt des Lebens konfrontiert sind, wie reagieren wir? Sicherlich, es zu vermeiden führt nur zu Verleugnung, Phantasie, lebensbetäubenden Rückzug, Zynismus und Angst. Es braucht großen Mut, um uns der Gesamtheit des Lebens zu stellen, ohne uns von ihr zurückzuziehen oder zu versuchen, uns davor zu schützen.
Paradoxerweise müssen wir, um uns der Gesamtheit des Lebens zu stellen, uns der Realität des Todes stellen, Trauer, und auch Verlust. Wir müssen sie als unvermeidbare Aspekte des Lebens konfrontieren. Die Frage ist, können wir ihnen direkt begegnen, ohne uns in den Geschichten zu verlieren, die unser Geist über sie webt? Das heißt, können wir direkt dieser tragischen Lebensqualität zu ihren eigenen Bedingungen begegnen? Denn wenn wir das können, werden wir eine enorme Bestätigung des Lebens finden, eine Bestätigung, die in der heftigen Umarmung der Tragödie geschmiedet wird. Im tiefsten Herzen und Kern unseres Wesens gibt es ein überwältigendes JA zum Dasein. Dieses Ja wird von jenen entdeckt, die den Mut haben, ihre Herzen für die Gesamtheit des Lebens zu öffnen. Dieses JA ist keine Rückkehr in die Unschuld der Jugend, denn es gibt keinen Weg zurück, nur vorwärts. Dieses Ja wird nur gefunden, indem wir die Realität des Kummers umarmen und darüber hinausgehen. Es ist der Mut, zu lieben, trotz aller Gründe, nicht zu lieben. Durch die Umarmung der tragischen Lebensqualität kommen wir zu einer Tiefe der Liebe, die „trotz“ der tragischen Qualität lieben kann. Auch wenn dein Herz vielleicht tausendmal gebrochen worden ist, diese grenzenlose Liebe erstreckt sich über die Vielzahl von Leiden des Lebens und triumphiert immer. Es triumphiert durch die direkte Begegnung mit der Tragödie, indem sie seiner heftigen Gnade nachgibt, und sie trotz des Reflexes, uns zu schützen, umarmt. Am Ende werden wir uns entweder in den Selbstschutz zurückziehen, oder trotzdem die Realität des Leidens und der Liebe anerkennen. Eine solche Liebe überwindet nicht nur Leben und Tod, sondern wird auch im Leben und Tod manifest. Du gibst dich selbst aus Liebe dem Leben, und das bedeutet, noch hingebungsvoller zu lieben, indem Du durch die Feuer des Kummers gehst, die das Herz in grenzenloser Zärtlichkeit schmieden.
Dann leben wir in Weisheit, und in Liebe, weil das die grundsätzliche Qualität unseres Bewusstseins ist, und gehen im Sterben völlig natürlich zurück zur Quelle unseres Seins. |
Veetman
leitet das Institut für Leben und Sterben Spenden
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February 2022
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