Wie können wir sterbenden Menschen helfen, wenn viel Angst in ihnen ist?
Bringe der Sterbenden eine kleine Meditation bei: den Atem beobachten. Setz dich an die Seite des Bettes und lege deine Hände auf ihren Kopf. Werde still, ruhig, ganz gegenwärtig im Moment. Du kannst Meditation übertragen, wenn du selbst meditativ bist. Erkläre ihr, das sie einfach den Atem beobachten soll, die Bewegung des Atems, wie er hereinkommt und wieder hinausgeht. Dann wird ihr bald bewusst werden, dass sie nicht der Atem ist, und auch nicht der Körper ist. Sie ist das, was schaut; und dieses Schauende ist immer da, es stirbt nie. Es ist da, wenn wir krank sind, wenn wir gesund sind, wenn wir glücklich oder traurig sind. Wenn wir diesen inneren Zeugen erkennen, sind wir unsterblich. Der Atem ist die Brücke zwischen Körper und Seele. In diesem Beobachten des Atems siehst du die Brücke, die dich mit dem Körper verbindet. Da du ihn beobachtest, bist du getrennt davon. Diese Erkenntnis ist für die Sterbende ganz offensichtlich; denn sie hat keine Zeit mehr in der Zukunft, nur der jetzige Moment ist wichtig. Wer einmal eine Nahtoderfahrung oder eine lebensbedrohende Situation erlebt hat, kennt diese große Wachheit für den Moment. Hilf dem geliebten Menschen in den letzten Tagen , zu beobachten, und du hast ihm ein großes Geschenk gemacht. Dann kann er ruhig, gesammelt und ohne Angst sterben. Dann ist der Tod der Höhepunkt des Lebens. Sei jeden Tag einige Zeit mit dem Sterbenden, wann immer er dazu bereit ist. Während du dein Hand auf seinen Kopf legst, beobachte auch deinen Atem. So kannst du es übertragen, selbst wenn derjenige nicht mehr aktiv beobachten kann. Deine bewusste Haltung kann auf das Wesen des anderen übergehen. Hilf dem Sterbenden, still zu sei, seinen Atem zu beobachten, lade ihn ein, sich zu entspannen und nicht gegen den Tod zu kämpfen. Klassische oder herzberührende Musik ist dabei hilfreich. Bitte ihn, den Tod einzuladen, ihn als Freund zu sehen. Sei entspannt und gegenwärtig, mach es dem Sterbenden nicht noch schwerer durch deine Angst oder Tränen. Der Sterbenden geht auf eine lange Reise, er braucht Menschen, die mit ihm den Abschied feiern, in Dankbarkeit, in Loslassen, in Verzeihen, in Stille und im Abschiednehmen von den Menschen um ihn herum. Der Sterbende braucht Licht, mach es ihm leicht durch dein eigenes Licht. Der Tod ist nur eine Tür- in der Phase des aktiven Sterbens kann der Sterbende dies leicht erkennen, denn er hat oft schon Einblicke in die andere Dimension jenseits des Körpers. Sei liebevoll an seiner Seite, und hilf im, so sehr du kannst, durch deine Gegenwart, dein Loslassen, deine Ehrlichkeit. Das ist alles, was du hast. Deine Liebe ist das wirkliche Geschenk, du gibst dich selber in deiner Liebe.
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Also schaue bitte weiter zurück, und Du wirst sehen, dass Du schon immer hier gewesen bist3/12/2017 "Ich fragte das Blatt, ob es Angst hatte, denn es war Herbst, und die anderen Blätter fielen zur Erde. Das Blatt sagte mir: "Nein. Während des ganzen Frühjahrs und Sommers war ich völlig am Leben. Ich habe hart gearbeitet, um zu helfen, den Baum zu nähren, und jetzt ist viel von mir im Baum enthalten. Ich werde nicht durch diese Form beschränkt. Ich bin auch der ganze Baum, und wenn ich wieder zur Erde Boden zurückkehre, werde ich weiterhin den Baum nähren. Also muss ich mich nicht sorgen. Wenn ich diesen Zweig zurücklasse und zur Erde zurückgleite, werde ich dem Baum zuwinken und ihm sagen, 'Ich werde dich sehr bald wieder sehen. " An diesem Tag wehte ein Wind, und nach einer Weile sah ich das Blatt den Ast loslassen und nach unten auf den Boden schweben, und freudig tanzen, weil es, während es schwebte, sich schon wieder in dem Baum sah. Es war so glücklich. Ich senkte den Kopf, wissend, dass ich viel von dem Blatt zu lernen habe."
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Veetman
leitet das Institut für Leben und Sterben Spenden
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Februar 2022
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