Der Sterbeprozess
Die seelisch- spirituellen Stadien des Sterbens
Jede Transformation hat fast die gleichen Elemente: Chaos, Hingabe und Transzendenz. Chaos beinhaltet die Turbulenzen, die wir in unserer Psyche erleben, während wir versuchen, uns mit dem unvermeidlichen Tod auseinanderzusetzen. Hingabe ist ein Wendepunkt - das Loslassen des kontrollierenden, ängstlichen Greifens nach dem Bekannten und ein Eintritt in die Transzendenz. Ob Wochen oder Tage, Stunden oder sogar in den letzten Momenten vor dem Tod, in der Erfahrung des näherkommenden Todes bewegt sich unser Bewusstsein in die Gnade der Auflösung im Ozean des Bewusstseins. Elisabeth Kübler-Ross hörte in den 1960er Jahren, was Sterbende über ihre Erfahrungen zu sagen hatten. Aus dieser Perspektive können wir einige der tieferen und innereren Passagen, die Menschen auf ihrem Weg zum Tod zurücklegen, genauer betrachten. |
Fast jeder ist mit den Kübler-Ross-Stadien des Sterbens vertraut: Verleugnung, Wut, Verhandlung, Depression und Akzeptanz. Diese Phasen sind grundsätzlich psychologisch. Sie beschäftigen sich mit dem Inhalt des Geistes, mit menschlichen Gedanken und Gefühlen, die sich auf den Tod beziehen, insbesondere auf unseren eigenen individuellen Tod. Aber die Veränderungen, die wir bei Menschen in der Erfahrung des näher kommenden Todes sehen, gehen über das Psychologische hinaus. Sie scheinen echte seelisch- spirituelle Transformationen zu sein. Wenn es an der Zeit ist zu sterben, findet uns das Sterben typischerweise verloren in unserem separaten, ängstlichen persönlichen Selbstgefühl. In gewisser Weise kann man verstehen, dass der Unterschied zwischen der psychologischen und der spirituellen Phase des Sterbeprozesses darin besteht: Die spirituellen Aspekte beziehen sich nicht nur auf die Inhalte des Bewusstseins, sondern auf den Raum, das Bewusstsein selbst, in dem sich diese Inhalte entfalten. |
Wenn jemand stirbt, sei in seiner Nähe, lass dich auf den Tod ein, lass ihn zu und lass es mit dir geschehen. Wenn dein Vater stirbt, fühle mit ihm, fühle dich in ihn ein, wenn es schwer für ihn wird zu atmen. Spüre, was er spürt; werde eins mit ihm. Lass den Tod auch zu dir kommen. Du wirst sehr viel daraus gewinnen.
Du wirst deinem Vater dankbar sein - für sein Leben ebenso wie für seinen Tod. Er hat dir viel gegeben, als er am Leben war, und als er starb, hat er dir noch mehr gegeben. Wenn deine Frau stirbt, wenn dein Mann stirbt, sei ganz nahe dabei. Fühle den Herzschlag eines sterbenden Freundes, einer Geliebten. Lass diese Erfahrung auch zu deiner Erfahrung werden. Während du den Tod in seinen vielen Aspekten kennen lernst, wirst du in ihm allmählich einen Freund erkennen, ihn nicht mehr als Feind sehen, sondern als große Ruhe und Entspannung. Er ist nicht gegen das Leben. Nur durch den Tod wird Leben möglich. |
Was lebt weiter, wenn ich diese körperliche Ebene verlasse?
F: Ich bin in den Endstadien von Gebärmutterkrebs, und glaube, dass dies das letztes Jahr meines Leben ist, und ich bereite mich aktiv auf meinen körperlichen Tod vor. Was lebt weiter, wenn ich diese körperliche Ebene verlasse? Werden mein Tod und meine Erfahrung nach dem Tod sich auf irgendeine Weise ändern, wenn ich sterbe, bevor ich sterbe? A: Ich wünsche dir in diesem bevorstehenden Jahr großen Frieden. Was genau im Tod geschieht, hängt vom Ausmaß deiner Erkenntnis ab. Wenn Körper und Geist sich auflösen, wird man im allgemeinen in einem Zustand sein, den man die Seele nennen könnte. Die Seele kann man sich als einen einzigartigen Funken des Ewigen vorstellen. Je mehr man bereit ist, diesen Übergang zu machen, (indem man sich dem Tod nicht widersetzt), desto schneller geschieht es. Am Anfang dieses Übergangs ist die Seele in einem sehr fließenden Zustand, und kann mit relativer Leichtigkeit große Bewusstseinssprünge machen. Das einzige, was die Seele wissen muss, ist, sich an nichts festzuhalten und nichts abzuwehren. Dies mag sehr einfach klingen (und es ist einfach), aber es erfordert großen Glauben und Vertrauen in die Intelligenz und Liebe des Ewigen Bewusstseins. Gnade ist immer gegenwärtig, es ist nur unsere Offenheit für sie, die kommt und geht. |