Sterbefasten als Weg zu einem eigenverantwortlichen, würdevollen Sterben
Sterbefasten als Weg zu einem eigenverantwortlichen, würdevollen Sterben
Jeder Mensch sollte die grundlegende Freiheit haben, zu entscheiden, sein Leben zu beenden, wenn er intensiv darüber meditiert hat, sich bewusst entscheidet, nicht mehr leben zu wollen, wenn keine Lebensqualität mehr möglich ist und das Leiden unerträglich geworden ist, wenn weiteres erzwungenes Leben in einem unheilbaren Körper nur Quälerei ohne Aussicht auf Verbesserung ist. Osho hat über den Ausdruck einer tiefen Menschlichkeit darin gesprochen. >>>zum Artikel Mehr und mehr Menschen denken darüber nach, wie sie das Ende ihres Lebens erfahren möchten, und füllen eine Patientenverfügung für den Fall aus, dass sie ev. nicht mehr selbst entscheiden können, ob sie weiter mit den Mitteln der modernen Medizin am Leben bleiben wollen, oder Ihr Leben selbstbestimmt beenden möchten. Die Menschen möchten das Lebensende nicht mehr verdrängen, sondern es als Teil ihres Lebens bewusst erfahren, und / oder sicher sein, dass Ihr Wunsch nach einem möglichst sanften, schmerzfreien und begleiteten Tod erfüllt wird. Viele alte Menschen leiden unter einem Mangel an menschlicher Zuwendung. Die Mehrzahl der Menschen hat den Wunsch, zu Hause und umgeben von den Nächsten zu sterben, aber oft ist dieser Wunsch nicht erfüllbar, weil Bezugspersonen fehlen, und sich eine professionelle medizinische und pflegerische Versorgung nicht sicherstellen lässt, oder die Pflege am Lebensende die Familien untragbar belastet. Allerdings zeigt das Beispiel der Niederlande, wo mehr als die Hälfte der Sterbenden zu Hause sterben, dass auch Alternativen möglich sind. Eine Selbstbestimmung am Lebensende stößt oft auf große Hindernisse, besonders dann, wenn der Sterbende den Zeitpunkt seines Todes selbst bestimmen möchte und dafür auf fremde Hilde angewiesen ist. Der oft entwürdigende Sterbetourismus, wie auch eine einsame und gewaltsame Selbsttötung, sind einige der begrenzten Möglichkeiten, die es in unserer Gesellschaft zur Zeit dafür gibt. Es gibt einen unübersehbaren Bedarf an einer zeitgemäßen „Kunst des Sterbens“, die soziale, medizinische und spirituelle Aspekte miteinbezieht. Darin steht unsere Gesellschaft noch am Anfang. |
Das Sterbefasten ist der selbstbestimmte Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit, und so ein Weg, einen würdevollen Tod in die eigene Hand zu nehmen. Es erspart dem Menschen eine gewaltsame aktive Mitwirkung an dem Geschehen, das zum Tod führt. In Deutschland wie in vielen anderen Ländern ist es beinah unbekannt, dass ein freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit jedem bei hohem Alter und/ oder erheblichem Leiden an Krankheiten oder Gebrechen die Möglichkeit bietet, das Leben vorzeitig in Würde zu beenden. Wenn in Deutschland eine Patientenverfügung, die das Legen einer Magensonde oder einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) verbietet, konsequent umgesetzt wird, dann verstirbt der Mensch aufgrund des Flüssigkeitsverzichts, sofern es nicht die vorliegende Krankheit ist, die zum Tode führt. Er kann ein ganz friedlicher Tod sein, wenn die Ärzte oder das Pflegepersonal ihn professionell begleiten. Das Sterbefasten ist natürlich, da keine lebensverkürzenden, medizinisch-technischen Maßnahmen angewandt werden. Das Durstgefühl lässt sich durch gute Mundpflege in Grenzen halten, und es gibt die Möglichkeit, trotzdem kleine Mengen Flüssigkeit zu sich zu nehmen, wodurch der Sterbeprozess ev. etwa verlängert wird. Irgendwann hören auch Hunger-und Durstgefühl völlig natürlich auf.
Beim Sterbefasten ist ein allmählicher, weitgehend harmonischer Abschied vom Leben möglich. Wir empfehlen dazu das lesenswerte Buch „Ausweg am Lebensende“, >>> Link zum Buch und den Dokumentarfilm Sterbefasten- Freiheit zum Tod,auf DVD erhältlich. Sterbefasten - Selbstbestimmtes Sterben durch freiwilligen Verzicht auf Essen und Trinken Teil unserer Arbeit des Instituts für Leben und Sterben ist die Bewusstmachung über die große Möglichkeit einer tiefen seelisch- spirituellen Verwandlung des Menschen im Leidens- und -Sterbeprozess. Jeder Moment kann kostbar sein, weil der Sterbende durch die Dynamik des Sterbeprozesses seine wahre Natur erkennen und so in einen hohen Bewusstseinszustand eingehen kann, in dem er sich selbst als einen Ausdruck des göttlichen Ganzen erkennt, und so ohne Angst und Kampf, aber mit Frieden und in Hingabe so bewusst sterben kann, dass er seine Hülle und sein Ich zurücklassen kann und dabei erkennt, dass er in eine höhere Ordnung der Einheit allen Lebens eingeht, in die bedingungslose Liebe seines eigenen Wesens. |