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Spirituelle Sterbebegleitung

Mitfühlende Betreuung für Sterbende

13/9/2020

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Integration von medizinischer Betreuung und der Ethik von Mitgefühl in der Sterbebegleitung


Es gibt einige Kernprinzipen in der spirituellen mitfühlenden Sterbebegleitung.

Das erste Prinzip ist die Einstellung auf die ganze Person- zu erkennen, dass die Sterbenden körperlichen Schmerz und seelisches Leiden erfahren, und soziale, psychologische und spirituelle Bedürfnisse haben.  Palliative Betreuung ist das Besondere in der Hospizpflege, sowohl als Mittel zum Zweck, und in dem Verständnis, dass die Erleichterung von Leiden Sterbende befreit, sich auf heilende Beziehungen zu fokussieren, und sich um andere Angelegenheiten von Bedeutung zu kümmern.  Schmerz erfordert die gleiche Aufmerksamkeit wie die Krankheit selbst. Um die Syndrome von chronischem Schmerz zu verstehen, beginnen wir, den Patienten tief zuzuhören und über die Bedeutung ihrer Erfahrung nachzudenken: „Ein Prozess, in dem ich es zulasse, mein Zuhören in wirkliches Hören zu entwickeln“.
Wir kennen das Konzept des „Totalen Schmerzes.“ Die Multidimensionalität des Schmerzes- die körperlichen, mentalen, sozialen und spirituellen Aspekte- und die Zwischenverbundenheit von Verstand, Körper, Seele, und einem weiteren sozialem Kontext. Furcht und Spannung in körperlichem Schmerz verschärft die Erfahrung in solchem Schmerz. Das Konzept von „Totalem Schmerz“ ist ein wohlüberlegter Versuch,  Sterbebegleiter und Betreuer dazu anzuhalten, die verschiedenen Facetten des Leidens eines sterbenden Patienten anzuschauen,  über die Erfordernisse von Analgetika (Schmerzmedizin) hinaus auf die Bedürfnisse nach menschlichem  Verstehen, Mitgefühl und praktischer sozialer Hilfe.
Auch die Anspannung und das Leiden der Angehörigen, und das entsprechende Bedürfnis nach einem Zuhörer könnte genauso groß sein wie das des Sterbenden. „Trauer, Schuldgefühle, und alte, ungelöste Spannungen könnten sie zu einem Rückzug von wirklichem Kontakt und Kommunikation mit dem Sterbenden bringen, und so das Leiden auf beiden Seiten vergrößern“.


Das zweite Prinzip der mitfühlenden Begleitung ist, dass es nicht nur eine Sache davon ist, Techniken anzuwenden, sondern vor allem in einer Art des Seins geerdet zu sein, die ich Präsenz nenne. Die Macht des Zuhörens und die Fähigkeit, im Angesicht von Leiden eine mitfühlende Präsenz zu verkörpern, ist genauso wichtig, oder sogar noch wichtiger, als medizinische Eingriffe. Das Verstehen, dass Heilung nicht so sehr durch das geschieht, was man tut, sondern das, was man im Tun ist. Die Essenz von mitfühlender Begleitung beinhaltet, in eine Präsenz zu vertrauen, die den Patienten und seine Familie leichter erreichen kann, wenn der Begleiter sich darauf ausrichtet, alle seine Kompetenz mit Mitgefühl zu nutzen und wenig zu sagen,  was dieses unterbrechen könnte.  Spiritueller Schmerz entsteht aus dem Gefühl, das aus der Illusion entsteht, dass weder unser Leben oder das Universum einen Sinn hat, dem Gefühl, nicht verbunden zu sein mit einer größeren Wahrheit und Liebe.
Diese durchdringende Angst und Unsicherheit charakterisiert unsere moderne Gesellschaft,  in der „Wahrheit“ zunehmend auf  zerbrechliche, selbstbezogene Gedanken reduziert ist, die für  radikale Zweifel anfällig sind,  besonders in Krisenzeiten wie z.B. der gegenwärtigen Pandemie,  und mehr noch im Sterbeprozess. Mitfühlendes Dasein mit anderen  in solchen Krisenzeiten bedeutet, eine Atmosphäre von Liebe und menschlicher  Präsenz zu geben,  eine haltende Umgebung, in der Patienten und ihre Familien trauern können, Verbundenheit und Ruhepausen erfahren können,  und Antworten auf Fragen über Sinn und Bedeutung finden können.  Als Betreuer/in der Sterbenden gibt es keine Erfordernisse, dass man Antworten haben muss,  oder dass man das Leiden eines anderen völlig verstehen muss; nur, dass man vorbereitet ist,  mit einem  offenen Herzen und bewusster, ruhiger Präsenz  anwesend zu sein, um Zeuge zu sein oder mit denjenigen fühlen kann, die deiner Sorge und Pflege überantwortet sind.

Das dritte Prinzip mitfühlender Begleitung beinhaltet, mit Achtung vor der Integrität des Anderen im Angesicht dessen darauf zu antworten, welches Leiden auch immer sich zeigt.  Es gibt viele Komplikationen, die mit einer tödlichen Krankheit aufsteigen können. Und doch ist es entscheidend wichtig, dass der Tod letztendlich als Wahrheit, der man begegnet, gesehen wird, als Wieder- Verschmelzen, als Rückkehr in den Urgrund des Seins, aus dem alles Leben aufsteigt und in den es wieder zurückkehrt, aber nicht als einen „Prozess, den man managt“. Meine Arbeit mit Sterbenden durchdringt ein unerschütterliches Vertrauen in die menschliche Fähigkeit, in allen Zeiten und Situationen Bedeutung zu finden und Reife zu entwickeln, einschließlich aller Zeiten von anscheinend unerträglichem Leiden. Die Sterbenden brauchen kein Mitleid, aber sie wollen stattdessen mit Respekt und den Erwartungen von Vertrauen behandelt werden.  Ich vertraue, dass diejenigen, die dem Ende des Lebens näherkommen, mit liebevoller Unterstützung ihren eigenen Weg finden können.
 Diese Hochachtung, die ich für die Integrität Sterbender in mir halte, ist in dem Wissen begründet, dass wir alle eines Tages unseren letzten Atemzug nehmen werden. Ich bin tief dankbar für die spirituellen Geschenke der Sterbenden, in dem Verstehen, dass wir diejenigen sind, die verarmt sind, wenn wir nicht in der Lage sind, diese Geschenke anzunehmen.

Das vierte Prinzip der mitfühlenden Begleitung  ist die Notwendigkeit, unsere Fähigkeit zu mitfühlender Präsenz vorzubereiten, zu erschaffen, und auszudehnen.  Das geschieht durch die Übungen, die Bewusstheit, innere Ruhe, und Einsichten in die Bedürfnisse anderer Menschen kultivieren. Es gibt mehr als einen Weg zur Selbsterkenntnis, und jeder muss seinen eigenen Weg finden, wie wir unsere Fähigkeit für mitfühlende Präsenz erschaffen. Meditation, inneres Erforschen und aufrichtiges Gebet sind nicht so sehr ein Mittel, um Fragen zu beantworten, aber eine Praxis, unsere eigene Bereitschaft zu vertiefen, mit Fragen zu leben, die keine rigiden Antworten haben, mit einem grundsätzlichen Vertrauen, dass es einen Sinn und Bedeutung hat, und eine Antwort darauf, selbst wenn sie noch nicht offenbart wird.

Das fünfte Prinzip der mitfühlenden Begleitung bezieht sich auf die Notwendigkeit kultureller Praktiken und eines gemeinschaftlichen Kontextes, der Absichtsbewusstsein, Reflexion und ständiges kontemplatives Lernen unterstützt. Unsere Fürsorge findet immer in einem sozialen Umfeld statt, sei es in einer Familie, einer Organisation oder einer spirituellen Gemeinschaft. Solche Kontexte können unsere Bemühungen, eine mitfühlende Präsenz zu verkörpern, unseren tiefsten Absichten treu zu bleiben und unser eigenes Wachstum und Werden zu fördern, unterstützen oder vereiteln - Der Aufenthalt bei denen, die leiden und sterben, kann für die Betreuer emotional und existentiell kostspielig sein. Wirkliche Befreiung entsteht weder durch die Beschönigung oder Verdrängung schmerzhafter Gefühlszustände, sondern nur dadurch, dass man sie in vollem Umfang erlebt.

Eine spirituelle Gemeinschaft oder eine Gruppe von Menschen mit bestimmten gemeinsamen Werten kann einen idealen Rahmen bieten, um sich einander zuzuwenden, durch schmerzhafte Erfahrungen zu lernen und eine gemeinsame liebevolle Offenheit  füreinander und für die Patienten in ihrer Obhut zu haben.
Eine Station für Sterbende oder der Raum einer/eines Sterbenden ist ein Ort des Wachsens als Bewusstsein, und das gemeinsame  Engagement der Mitglieder für ihre eigene spirituelle Reise erschafft eine Atmosphäre, in der andere es leichter fanden, auf ihre Suche zu gehen und den Mut zu finden, mit sterbenden Menschen wirklich gegenwärtig zu sein, beruflich oder in der privaten Pflege und Begleitung.


Eine Frage, die oft gestellt wird, ist,  wie wir mit dem gleichen „Geist“ von Erforschung und Stärke weitergehen können,  zu lernen und zu wachsen, aber gleichzeitig den Menschen , die mit viel Schmerz, Angst und Verzweiflung kommen, eine Atmosphäre von Liebe, Vertrauen und Geborgenheit geben können.  Die Antwort ist, dass die Qualitäten von Begleitern, die sich gegenseitig darin unterstützen, Hingabe und Demut im Angesicht des Todes und der spirituellen Reise eines „Anderen“ zu entwickeln, sich auf alles auswirkt,  was dort geschieht.

Die Absicht der gemeinsamen Praktiken wie Meditation, Gebet und innerem Erforschen ist es,eine Flexibilität des Geistes und eine Leichtigkeit der  Berührung mit jedem Patienten zu entwickeln. Unsere Hoffnung ist es, dass jeder so tief wie möglich auf seine/ ihre eigene Weise reflektieren wird, was das wirklich Wichtige ist.


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