Nichts von all diesen Worten beabsichtigt, die Tatsache des realen und oft brutalen Leidens einer tödlichen Krankheit zu übersehen. Niemand, der weder eine tödliche Krankheit erfahren noch sie beobachtet hat, kann sich vorstellen, was der menschliche Körper aushalten kann. Noch sind diese Worte beabsichtigt, um die Tatsache zu übersehen, dass viele Menschen die Erfahrung der Transformation des näherkommenden Todes erst sehr kurz vor dem Moment des Todes erfahren, und dass Leiden in all seinen Aspekten bis zu diesem Punkt vorherrschend war. Wir müssen Klarheit und Einsicht entwickeln, wie wir diesen transformativen Prozesses unterstützen und begleiten.
Im Sterbeprozess erfahren die Menschen Transformation in der Bewegung von einer Tragödie zur Gnade hin. Ausdehnung der Identität in transpersonale Ebenen scheint universell zu geschehen. Für einige geschieht diese Transformation einige Monate oder Wochen vor dem Tod des Körpers; für andere können es Stunden oder sogar Minuten sein, bevor die Hingabe- die der Höhepunkt der seelisch-spirituellen Transformation ist- geschieht. Die Tragödie des Ich-Verlustes,anfänglich gewalttätig, und dann mit zunehmender Sanftheit, wird in Gnade transformiert. Tragödie hält die Saat der Gnade in sich. Sie bringt uns zurück, wenn auch in einer rauen Passage, zu unserer Essentiellen Natur, der Quelle von Gnade. Wir haben gesehen, dass das Gefühl einer Tragödie aufkommt, wenn wir aus unserer gewohnten Ordnung im Universum herausfallen. Wenn wir unseren gewohnten Maßstab verlieren, wenn wir unsere innere Ordnung verloren haben und nur einen Teil sehen, leiden wir. Die Rückkehr zur Gnade ist die Rückkehr zu unserem inneren Maßstab, unsere Rückkehr zum Ganzen. Gnade ist das Ende der Illusion, die Erkenntnis eines weit ausgedehnteren und vollständigeren Gefühls des Seins, der Frieden, der buchstäblich über den Verstand hinausgeht. Das Wort „Gnade“ findet seine Ableitung im alten französischen für „Freundlichkeit“. Michael Murphy nennt es „der Prozess, durch den einheitliches Wissen, Selbst- transzendierende Liebe, und andere außergewöhnliche Fähigkeiten in uns aufsteigen, während denen uns solche Fähigkeiten anscheinend frei gegeben werden, anstatt verdient zu werden, und spontan enthüllt anstatt durch ego-zentrierte Anstrengung erlangt werden.“ Das Wort „Gnade“ hat die Assoziation eines Segens, eine Qualität des Heiligen, und bezieht Schönheit, Leichtigkeit und Fließen mit ein. Gnade erscheint endlos auf unsere Sehnsucht nach ihr zu antworten. Das Wort „Dankbarkeit“ hat ihren Ursprung in der gleichen Quelle, so wie die Qualitäten von Gnade und Dankbarkeit ihren Ursprung in der gleichen Quelle haben. Diese Quelle ist Spirit, der Urgrund des Seins. Gnade ist die Erfahrung, letztendlich, dankbar die Kontraktion einer angsterfüllten Trennung zu entspannen, und uns für den Spirit als unsere eigene leuchtende Schönheit zu öffnen: es zu wissen, zu fühlen, in ihm aufzugehen, während es in uns eintritt.
2 Kommentare
Tarika
11/5/2017 11:41:11
Lieber Veetman,
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Veetman
11/5/2017 12:50:34
Liebe Tarika,
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Veetman
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